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Zwischen Intimität und Euphorie: Dermot Kennedy live in Köln

Am Sonntagabend war das Carlswerk Victoria in Köln erfüllt von einer Stimmung, die man so schnell nicht vergisst. Ich war schon vor Beginn voller Vorfreude, denn Dermot Kennedy, der irische Singer-Songwriter aus Rathcoole, County Dublin, ist längst kein Geheimtipp mehr. Mit zwei Studioalben, einer Nominierung als International Male Solo Artist bei den Brit Awards 2020 und Auftritten auf Festivals wie Bonnaroo, Lollapalooza oder BST Hyde Park hat er sich international einen Namen gemacht. Dass er nun hier in Köln spielte, versprach ein besonderes Erlebnis – und ich wurde nicht enttäuscht.

Doch bevor Dermot Kennedy die Bühne betrat, wurde ich positiv überrascht – von Grace Enger, die in Köln als Support-Act dabei war. Ein gepunktetes Kleid, eine Gitarre, gedämpftes Licht und ihre magische Musik reichten aus, um mich sofort dazu zu bringen, ihr auf Spotify zu folgen. Mit tiefgründigen Texten und sanften Gitarrenklängen traf sie nicht nur die Ohren, sondern auch die Herzen des Publikums – und berührte meine Seele. Besonders die beiden Songs Love Will Find Me und I Miss You Tonight haben mich bewegt. Einen besseren Support hätte sich Dermot für dieses Konzert kaum wünschen können.

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Bevor wir zum eigentlichen Konzert kommen, lohnt sich ein Blick auf das Bühnenbild. In den Ecken standen einige Lampen im Stil der 60er Jahre, dazu ein Klavier, ein Keyboard sowie Plätze für den Bassisten und die Violinistin. Die gesamte Szenerie erinnerte an ein gemütliches Wohnzimmer und versprach schon in diesem Moment, was uns erwarten würde. Meine Vorfreude war kaum zu bändigen.

Schon beim ersten Song „Solo“ spürte ich diese einzigartige Verbindung, die Kennedy zu seinem Publikum aufbaut. Nur ein Mann mit Gitarre, getaucht in blaues Licht, getragen von seiner Stimme. Ich fühlte mich direkt als Teil des Konzerts, als würde jeder Ton eine Geschichte erzählen, die nur wir im Raum gemeinsam erlebten. Mit „Two Hearts“ und „What Have I Done“ führte er uns weiter durch Höhen und Tiefen, mal nachdenklich und introspektiv, mal kraftvoll und mitreißend. Während Two Hearts ließ sich Dermot von seinem Bassisten begleiten.

Ein Highlight war „Dancing Under Red Skies“ – das Zusammenspiel von Licht, Musik und der Energie im Publikum war einfach magisch. Auch ohne Chor oder Streicher, wie man sie bei manchen Festivalauftritten von 2025 erlebt, war die emotionale Wucht spürbar. Ich konnte nicht anders, als mich von der Intensität mitreißen zu lassen.

Besonders bewegend wurde es bei „Moments Passed“ und „An Evening I Will Not Forget“, als ich die Texte mitsang und spürte, wie das Publikum um mich herum genauso gefesselt war. In solchen Momenten wird klar: Kennedy schafft nicht nur Konzerte, er erschafft Erlebnisse.

Mit „Power Over Me“ brach die Halle dann in euphorisches Mitsingen aus. Ich war überrascht, wie viele Stimmen im Raum zusammenkamen und den Song zu einem gemeinsamen Erlebnis machten. Es erinnerte mich an seine Festivalauftritte, etwa beim BST Hyde Park, wo er vor einer riesigen Menschenmenge spielte und trotzdem unglaublich nahbar wirkte. Auch hier in Köln spürte man seine Präsenz: kraftvoll, aber zugleich bescheiden und herzlich.

Besonders spannend waren die beiden unveröffentlichten Songs „Endless“ und ein Stück mit dem Arbeitstitel „Will You Be There?“. Ich konnte sehen, wie sehr Kennedy seinem Publikum vertraut, und es war aufregend, diese neuen Stücke als Erste zu hören. Sofort stellte sich das Gefühl ein, Teil von etwas Besonderem zu sein.

Mit „Lucky“, „Let Me In“ und „One Life“ stieg die Dynamik weiter. Ich konnte mich dem Moment kaum entziehen – Kennedy bewegte sich locker über die Bühne, wirkte dabei vollkommen entspannt, und das Publikum sang und klatschte voller Begeisterung mit. Dann kam „After Rain“, und ich kann nicht anders, als zu sagen: Gänsehaut pur. Hunderte Handylichter erhellten die Halle, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Ich habe selten einen so emotionalen Moment bei einem Konzert erlebt.

Die letzten Songs „Better Days“ und „Outnumbered“ führten noch einmal zu kollektiver Euphorie, bevor Kennedy mit dem traditionellen irischen Lied „Carrickfergus“ einen zutiefst persönlichen Abschluss setzte. Ich war still, fast ehrfürchtig, bevor der Applaus die Halle erfüllte.

Dermot Kennedy hat an diesem Abend gezeigt, warum er nicht nur auf Festivals ein Star ist, sondern auch in intimeren Settings ein Publikum vollständig in seinen Bann ziehen kann. Für mich persönlich war es ein Abend voller Emotionen, Mitsing-Momente, Lichtermeere und ehrlicher Musik – ein Abend, den ich so schnell nicht vergessen werde. Wer Kennedy verpasst hat, sollte sich unbedingt auf seine nächste Headliner-Tour freuen.

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