Es war ein kalter Abend in Köln, die Straßen rund um die Live Music Hall lagen unter einem klaren Himmel, die Atemwolken der wartenden Fans zeichneten sich in derHerbstluft ab. Doch kaum öffneten sich die Türen zum Konzert von Cian Ducrot, war von dieser Kälte nichts mehr zu spüren. Drinnen füllte sich der Saal mit einer Wärme, die nicht nur von den Lichtern, sondern vor allem von der Musik und der Energie zwischen Künstler und Publikum ausging.
Bevor der irische Shootingstar die Bühne betrat, gehörte der Abend dem portugiesischen Musiker Pedro Santos. Einst Mitglied der Band Here At Last, präsentierte er sich nun als selbstbewusster Solo-Künstler. Schon mit seinem unveröffentlichten Opener machte er klar, dass er kein Neuling im Rampenlicht ist. Starke Drumbeats, melodische Keys und seine auffordernde Ansage „Köln, macht Lärm!“ holten die Menge sofort ab. Die Fans klatschten synchron, die Stimmung stieg. Mit „Someone I Don’t Know“, seiner Debütsingle, verabschiedete er sich schließlich – im Schein von pink-blauen Lichtern und getragen von einem vibrierenden Sound, der einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Um 21 Uhr war es dann Zeit für den Hauptact. Cian Ducrot betrat die Bühne mit einem dramatischen Intro: im Takt schnippend, begleitet von Lichteffekten, während die Menge seinen Namen rief. Jubel und Schreie hallten durch die Live Music Hall – die Kälte draußen war vergessen, drinnen herrschte Euphorie. Besonders die ungewöhnliche Instrumentierung mit Saxophon und Trompete verlieh dem Auftakt eine eigene Note, die sofort auffiel.
Der Abend begann energiegeladen, wechselte aber immer wieder in intime Momente. „Little Dreaming“ brachte Cian ans Klavier, wo er zunächst leise und gefühlvoll spielte, bevor der Refrain in helle Freude überging. Die Fans sangen jede Zeile mit – spätestens bei „Heaven“ verwandelte sich die Menge in einen Chor. Cian bedankte sich bewegt: „Ich freue mich so sehr, so viele von euch hier zu sehen – danke euch von Herzen.“ In diesem Moment wirkte die große Halle beinahe wie ein Wohnzimmer-Konzert.
Mit „Shalalala“ griff Cian auf seine irischen Wurzeln zurück, spielte Mundharmonika, Gitarre und sang – ein Showcase für sein vielseitiges Talent. „Kiss And Tell“, das er der „Liebe seines Lebens“ widmete, begann mit einer schlichten Flötenmelodie, die sich in ein mitreißendes Arrangement verwandelte. Die Fans klatschten und tanzten im Rhythmus – pure Lebensfreude in einer kalten Nacht.
Einer der bewegendsten Momente war „Can’t Even Hate You“, ein Song, den er lange nicht mehr live gespielt hatte. Hier entstand eine Nähe, die man bei einem ausverkauften Konzert selten spürt – die emotionale Verbindung zwischen Künstler und Fans war greifbar.
Als die Show eigentlich zu Ende schien, kehrten Cian und seine Band zurück und lieferten mit „Thank God You Stayed“ und „I’ll Be Waiting“ ein Finale, das die Halle förmlich explodieren ließ. Bei „I’ll Be Waiting“ sang jeder einzelne Zuschauer mit, als hätten sie alle auf diesen Moment gewartet.
Am Ende war klar: Dieser Abend war weit mehr als nur ein Konzert. Er war ein Gegenentwurf zur Kälte draußen – voller Energie, Wärme, Emotionen und Erinnerungen, die die Fans so schnell nicht vergessen werden.