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Jessie Murph in Köln: Zwischen Seele, Show und roher Emotion – ein Konzert wie ein Film

Ein Abend voller Spannung im Bürgerhaus Stollwerck

Es ist Donnerstagabend im Bürgerhaus Stollwerck in Köln, und schon beim Betreten des Saals liegt spürbare Spannung in der Luft. Keine gigantische Produktion, keine visuellen Effekte – nur eine klar gestaltete Bühne, ein Flügel, ein Gitarrist, ein Drummer, warmes Licht und eine Künstlerin, die nichts mehr beweisen muss: Jessie Murph.

Von Beginn an zieht sie das Publikum in ihren Bann. Mit „Gucci Mane“ eröffnet sie ihr Set – ein Song, der sofort zeigt, dass Pop für Jessie kein Hochglanzprodukt ist, sondern ein ehrliches Ausdrucksmedium. Ihr Sound bewegt sich zwischen R&B, Country-Soul, Southern Pop und rohem Trap. Ihre Stimme erzählt Geschichten, die weit über ihr junges Alter hinausreichen.

Eleganz trifft Retro-Glamour

Der erste magische Moment entsteht mit „I Like How I Look“. Jessie steigt auf den Flügel, elegant und selbstverständlich, während ihr Drummer dezent den Rhythmus hält. Plötzlich verwandelt sich der Saal in einen Film – ein verraucht-romantischer Jazzclub, ein Pianist im Halbdunkel, eine Sängerin, die alle Blicke auf sich zieht. Dieser Hauch von Retro-Glamour verleiht der Performance eine Tiefe, die berührt.

Wild, roh und theatralisch

Bei „Sex Hysteria“ steigert sich die Spannung. Der Gitarrist klettert auf den Flügel, reißt ein Solo heraus, während Jessie auf die Knie geht und jede Note mitlebt. Diese Szene wirkt wild, frech und dennoch perfekt inszeniert.

Doch dann der Bruch: Beim folgenden Song kehrt Ruhe ein. Nur das Klavier, sanft begleitet von einer Hammond-Orgel, trägt Jessies Stimme. Sie sitzt wieder auf dem Flügel und singt – nichts zählt außer Emotion und Klang. Kein Effekt, keine Show. Nur pure Intensität.

Ein Konzert voller Emotionen und Kontraste

Die Setlist ist abwechslungsreich, voll kleiner emotionaler Falltüren – von „Touch Me Like a Gangster“, „While You’re at It“ und „A Little Too Drunk“ über das fragile „Heroin“ bis hin zu „If I Died Last Night“ und dem unveröffentlichten „I Stay I Leave I Love I Lose“. Jessie pendelt zwischen roher Wut, Verletzlichkeit und leiser Ironie.

Beim finalen Song „Blue Strips“ erreicht die Energie ihren Höhepunkt. Die Menge schreit, springt, singt mit – jede Bewegung von Jessie entfacht eine Welle der Begeisterung. Diese Euphorie ist ansteckend, ehrlich und endet in einem kollektiven Ausbruch, wie man ihn nur bei den seltensten Konzerten erlebt.

„Heiß, heiß, heiß – Jessie Murph!“ ruft jemand aus der ersten Reihe – und genau das trifft es.

Fazit: Mehr als ein Pop-Event

Jessie Murph hat in Köln bewiesen, dass sie weit mehr ist als ein Social-Media-Phänomen. Sie ist ein Naturereignis zwischen Stärke und Zerbrechlichkeit, zwischen Show und Seele. Ihr Auftritt im Bürgerhaus Stollwerck war kein Pop-Event, sondern ein authentisches, elektrisierendes Erlebnis – ehrlich, roh und intensiv. Ein Abend, der sich anfühlte wie ein Film, aber einer, der mitten im echten Leben spielt.

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