Boys“. Darin seziert er mit seinem satirischen Blick und scharfsinnigem Humor das Phänomen der »Manosphere«. Er konfrontiert sich selbst und sein Gender mit der zentralen Frage: Was bedeutet Männlichkeit im 21. Jahrhundert?
Mertz nähert sich dem Thema mit anekdotenreicher und radikaler Satire. Er verpackt Grausamkeit in Leichtigkeit und wechselt spielend zwischen Popkultur-Analyse und tiefgehenden gesellschaftlichen und politischen Beobachtungen. „Alpha Boys“ wird somit zu einem unterhaltsamen, aber auch wichtigem Spiegel unserer Gesellschaft.
Von Stuttgart über das Alpha-Brotum zur globalen Gerontokratie
Mertz beschreibt seine Kindheit in Stuttgart ohne traditionelle Männlichkeitsideale. Seinen ersten »freilaufenden Alphamännern« begegnete er erst, als er in die Medienbranche einstieg. Schnell wird klar, wie das männliche Ego und der »nicht zu stillende Drang, sich überlegen zu fühlen« sich durch alle Gesellschaftsbereiche ziehen. Dies betrifft Alpha-Bros im Straßenverkehr, toxische Arbeitswelten bis hin zur globalen Gerontokratie und männlicher Machtpolitik.
Mertz analysiert die Wiederkehr männlicher Anführer der alten Schule, wie Donald Trump. Diese verkörpern mit Populismus und kalkulierter Kälte die Renaissance der traditionellen Werte. Der Autor sucht all jene Orte auf, an denen die Männerseele leidet, aber auch Leid und Misogynie verbreitet.
Schönheitswahn, Verletzlichkeit und der »Alpha-Scam«
Im Kontext der »Male Loneliness Epidemic« thematisiert Mertz den inneren Konflikt zwischen dem Wunsch nach Verletzlichkeit und dem Druck, hart zu bleiben. Er beleuchtet den Schönheitswahn und unrealistische Körperbilder, die zu Steroidmissbrauch und extremer Beinverlängerung führen können.
Natürlich darf in Aurel Mertz Alpha Boys auch eine Beleuchtung der Alpha-Kultur und dem Hype um Alpha-Gurus wie Andrew Tate nicht fehlen. Mertz bezeichnet die Bewegung als einen allumfassenden »Scam«. Dieser ziehe orientierungslosen Männern Geld aus der Tasche, bis diese selbst beginnen, Schwächere auszunutzen.

Undercover auf Bali und die überraschende Erkenntnis
Seine Reise durch die »Manosphere« gipfelt in einer Undercover-Recherche in einem „Alpha Male Retreat“ auf Bali. Mertz kommt zu einer überraschenden Erkenntnis: Hinter der Fassade vieler »Testosteronmonster« verbergen sich Männer, die an sich arbeiten und Selbstliebe erlernen wollen.
Aurel Mertz’ Fazit ist klar und herausfordernd: Es ist an Männern, Räume für Ehrlichkeit und Verletzlichkeit zu schaffen. Nur so können sie ihr Ego gegen tatsächliche Werte und Moral eintauschen.
Aurel Mertz ist Comedian und Host. Er legte sich unter anderem schon mit Dressurreiter*innen, deutschen Polizist*innen und Innenministern an, bevor er für dieses Buchprojekt in die Untiefen der Manosphere hinabstieg und der Spur des Geldes bis in den indonesischen Dschungel folgte. Nach Lehrjahren in Wien und Istanbul lebt Aurel Mertz heute in Berlin.
Buch-Details
- Autor: Aurel Mertz
- Titel: Alpha Boys
- VÖ: 2. Februar 2026










