Hier liest Du unsere The Bros. Landreth Dog Ear Albumkritik!
Das vierte Studioalbum „Dog Ear“ von The Bros. Landreth, veröffentlicht am 14. November 2025, ist mehr als nur ein weiteres Americana-Release. Es ist ein herausragendes Stück Seelenarbeit, das den Zuhörer mit seiner Ehrlichkeit und Menschlichkeit sofort in den Bann zieht. Man hat das Gefühl, mit den Brüdern Dave und Joey Landreth am Küchentisch zu sitzen, während sie ihre zutiefst persönlichen Geschichten erzählen.
Der Titel „Dog Ear“ (Eselsohr im Buch) dient als zentrale Metapher für das Album. Es symbolisiert die Idee, für die Menschen, die einem wichtig sind, ein verlässlicher Marker zu sein – ein Punkt im Leben, zu dem man jederzeit zurückkehren kann. Dieses Ringen um Stabilität, Nähe und Heimat, auch inmitten des unsteten Musikerlebens, zieht sich als roter Faden durch alle elf Songs. Die The Bros. Landreth Dog Ear Albumkritik unterstreicht, dass dieses emotionale Fundament das Werk so besonders macht.
Zwischen intimer Zärtlichkeit und weiten Americana-Landschaften
Das Album beginnt mit einer überraschenden Intimität. Der Opener „Sunrise, Sunset“ ist reduziert, akustisch und zärtlich gehalten. Joey Landreth trägt den Song mit einer Stimme, die verletzlich und zugleich unglaublich kraftvoll ist. Dieser Start macht deutlich: Hier geht es nicht um große Gesten, sondern um authentische, tiefe Gefühle.
Diese intime Welt öffnet sich jedoch schnell in eine breite Americana-Landschaft. Der nachfolgende Track „I’ll Drive“ ist ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit des Duos: Groovende Orgeln und bluesige Ecken vermischen sich zu einem Rhythmus, der sofort in die Beine fährt. Joey Landreths Slide-Gitarre sorgt für das typische, seelenvolle Landreth-Flimmern, das von handwerklicher Perfektion zeugt.
Dass The Bros. Landreth längst zur Spitze des Americana-Genres gehören, ist kein Geheimnis. Die Mitwirkung der Blues-Legende Bonnie Raitt bei der zartfühlenden Ballade „Knuckles“ bestätigt den hohen Stellenwert der Brüder. Raitt agiert als Duett-Partnerin und bei „Half Moon Eyes“ im Background. „Knuckles“ gehört zu den berührendsten Momenten des Albums, da die beiden Stimmen wie füreinander gemacht klingen.
Dynamik und das Herzstück „Dog Ear“
Was an „Dog Ear“ besonders fasziniert, ist seine emotionale Dynamik. Manche Songs sind leise, fast flüsternd, wie „Half Of Me“, das die Schönheit im musikalischen Minimalismus demonstriert. Andere Stücke brechen auf wie ein Gewitter über der weiten Prärie. „Tumbling Wild“ zeigt die Brüder von ihrer kraftvollen, elektrisierenden Seite und ist ein Song, der live vermutlich alles wegbrennen würde.
Der wichtigste Moment ist jedoch der Titeltrack „Dog Ear“. Das Lied ist das emotionale Herzstück des Albums und handelt von Fürsorge, vom sichtbaren Bleiben im Leben anderer und vom Gleichgewicht zwischen Geben und Selbstschutz. Dieser Song transportiert die zentrale Botschaft der Verlässlichkeit und des Ankerpunkts.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist Schlagzeuger Roman Clarke. Er saß nicht nur hinter dem Drumkit, sondern schrieb alle Songs zusammen mit den Brüdern. Seine Handschrift ist überall spürbar: präzise, warm und nie aufdringlich, was die Qualität der „Blood Harmony“ der Landreths perfekt ergänzt.
Fazit: „Dog Ear“ ist kein Album, das man einfach nebenbei hört. Es fordert und verdient Platz. Es lädt ein zum Hinsetzen, Durchatmen und Wegträumen. Für viele dürfte es eine der empathischsten und ehrlichsten Americana-Veröffentlichungen der letzten Jahre sein. Es ist ein Album wie ein vertrauter Heimweg – und man wird bestimmt oft dorthin zurückkehren.











