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Abriss mit Better Lovers, The ’68 und Greyhaven im Club Volta

Der Metalcore-Abend im Club Volta war ein Triumph der Geduld und der puren, unverfälschten Live-Energie. Obwohl sich der Einlass wegen eines ausgedehnten Soundchecks um fast eine halbe Stunde verzögerte, war in den Gesichtern der Wartenden nicht der geringste Anflug von Ärger zu sehen – nur pure, brodelnde Vorfreude. Und diese wurde von der ersten Band an mehr als erfüllt.

Greyhaven: Der direkte, harten Einstieg

Greyhaven eröffneten den Abend und legten sofort mit brachialer Härte los. Die Band lieferte einen direkten, intensiven Auftritt und bewies eine beeindruckende Fannähe. Der Sänger suchte den Kontakt, ging bis zum Bühnenrand und zog die Menge sofort in ihren Bann.

Mit Titeln wie „Burn a Miracle“ und „Sweet Machine“ zeigte die Band, dass sie technisch versiert und gleichzeitig absolut mitreißend sind. Der Auftritt war kurz, aber prägnant, und setzte mit Songs wie „Sick and Lavish“ und dem abschließenden „Echo and Dust, Pt. I“ ein starkes Ausrufezeichen – ein perfekter, harter Start in den Abend.

The ’68: Die experimentelle Überraschung

Der zweite Act, The ’68, war für viele (einschließlich des Rezensenten!) eine komplette Überraschung. Das Duo demonstrierte eindrucksvoll, dass man für einen vollen, wuchtigen Sound nicht mehr als ein Drumset und eine Gitarre braucht, ergänzt durch die vielseitige Stimme des Sängers.

Ihr Sound klang live wesentlich verspielter und improvisierter als auf ihren Alben. Die Band experimentierte mit ihren Instrumenten, ließ Platz für Lücken und brach die Erwartungen an ein traditionelles Rock-Konzert. Mit energischen Nummern wie „Bad Bite“, dem nachdenklichen „Life Has Its Design“ und dem starken „What You Feed“ lieferten The ’68 einen perfekten Gig, der musikalisch herausforderte und begeisterte.

Better Lovers: Geballte Live-Power trotz Startschwierigkeiten

Nach einer cleveren Pause, in der ein Intro-Tape aus berühmten Songs mit dem Wort „Lovers“ im Text die Stimmung anheizte, betrat der lang erwartete Headliner die Bühne: Better Lovers.

Die Band, gespickt mit Talenten aus The Dillinger Escape Plan und Every Time I Die, lieferte von der ersten Sekunde an eine powervolle Show. Auch wenn es zu Beginn leichte technische Probleme mit dem Mikrofon des Frontmanns gab, ließ sich die Band davon nicht beirren. Die Musiker spielten mit einer rohen Wut und Präzision, die das Warten mehr als wert war.

Die Setlist war ein wahrer Ritt durch ihre bisherigen Veröffentlichungen. Kracher wie „A White Horse Covered in Blood“ und „Hey Chef“ trieben die Menge in den Wahnsinn. Die Songs sind wie geschaffen für die Live-Bühne: unerbittlich, dynamisch und absolut zwingend. Nummern wie „Sacrificial Participant“ und das abschließende „At All Times“ wurden gefeiert. Als besonderes Geschenk an die Fans wurde sogar der Song „Lie Between the Lines“ gespielt, der ursprünglich nicht auf der Setlist stand – ein perfektes Ende für diesen Abend der musikalischen Eskalation.

Dieser Abend im Club Volta bewies, dass die Zukunft des harten Sounds hell und variabel ist. Von der direkten Wucht Greyhavens über die experimentelle Finesse von The ’68 bis hin zur unaufhaltsamen Power von Better Lovers: Es war ein Abend voller Vollgas-Performances, die jeden Fan des Genres glücklich gemacht haben dürften. Die anfängliche Wartezeit war schnell vergessen, die musikalische Belohnung war immens.

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