Hier kommt unsere Aerosmith Yungblud One More Time Review. Mit „One More Time“ legen Aerosmith und Yungblud eine musikalische Zusammenarbeit vor, die man in der Rocklandschaft kaum erwartet hätte. Zwei Künstlergenerationen, deren musikalische Herkunft kaum unterschiedlicher sein könnte, treffen hier aufeinander und schaffen dennoch ein Werk, das sich bemerkenswert geschlossen anfühlt. Diese EP ist weniger ein nostalgisches Experiment als vielmehr ein Versuch, Tradition und Gegenwart auf Augenhöhe zu verbinden.
Was sofort auffällt, ist die künstlerische Balance: Aerosmith klingen weder wie eine Band, die ihrem Erbe hinterherläuft, noch wie eine, die zwanghaft modern wirken möchte. Stattdessen zeigen sie eine Reife und Präzision, die man von Rock-Ikonen erwartet. Gleichzeitig bringt Yungblud jene impulsive Dringlichkeit ein, die seine bisherigen Alben geprägt hat. Seine ungeschönte Direktheit und jugendliche Unruhe sind der richtige Gegenpol zu Aerosmiths struktureller Erfahrung.
Die Magie des organischen Zusammenspiels
Die EP beweist, wie gut diese Gegensätze harmonieren. Anstatt zwei Stile nebeneinanderzustellen, entsteht ein gemeinsames Klangbild, das weitaus organischer wirkt als viele andere Crossover-Projekte der letzten Jahre. Die Art, wie Steven Tyler und Yungblud ihre Stimmen miteinander verzahnen – wie etwa beim Opener „My Only Angel“, der direkt auf Platz 1 der Billboard Hot Hard Rock Songs chartete – zeigt, dass es um echtes Zusammenspiel geht. Joe Perrys Gitarrenarbeit verleiht dem Sound die nötige klassische Rock-Tiefe.
Tatsächlich wird „One More Time“ von der Fachpresse als einige der besten Arbeiten von Aerosmith seit fast 25 Jahren gefeiert. Songs wie das hedonistische „Problems“ mit seiner 80er-Jahre-Pomp und das staubige, Stones-artige „Wild Woman“ demonstrieren die zeitlose und gleichzeitig zeitgemäße Qualität der Platte. Selbst das Balladen-Element ist mit „A Thousand Days“ emotional aufwühlend abgedeckt.
Das Festhalten an der Fackel
Die EP ist zudem bemerkenswert strukturiert. Obwohl sie nur fünf Tracks umfasst, wirkt sie wie ein geschlossenes Kapitel. Für Yungblud-Fans ist dies ein gereifter, deutlicher fokussierter Künstler. Für Aerosmith, deren letzte Neuveröffentlichung zwölf Jahre zurückliegt, ist es ein triumphaler Schlussakkord.
Den Abschluss bildet der „Back In The Saddle (2025 Mix)“-Klassiker, bei dem die Licks schärfer und der Gesang savager klingen. Die Energie, die Yungblud in das Projekt einbringt, ist dabei nicht nur ansteckend, sondern trägt dazu bei, dass Rockmusik in der heutigen Zeit wieder an Relevanz gewinnt.
„One More Time“ ist keine Sammlung von Hits, sondern ein Statement: Rock darf wachsen, altern, scheitern – und sich trotzdem neu erfinden. Die künstlerische Begegnung ist überraschend stimmig und ein Triumph für beide Generationen.











