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Alex G Konzert Köln: Slacker-Charme trifft auf Indie-Perfektion – Unsere Review und Fotos

Alex G Konzert Köln – Ein Meister der subtilen Töne

Am 06. November 2025 herrschte im Club Bahnhof Ehrenfeld in Köln eine ganz besondere Stimmung. Die Indie-Rock-Ikone Alex G (Alexander Giannascoli) machte auf seiner Tour zum Major-Label-Debüt Headlights Halt. Seit über fünfzehn Jahren webt Alex eine herrlich aufrichtige Mischung aus Slacker-Rock. Er fügt Pop- und Electronica-Einflüsse hinzu. Sein Auftritt in Köln bestätigte eindrücklich seine Stellung. Er ist ein fester Bestandteil des kollektiven Indie-Bewusstseins der letzten Jahre.

Der Abend war eine absolut konsistente Darbietung. Der Künstler überzeugt durch seine Beständigkeit. Trotz der Hektik der Tour war die Sorgfalt in jedem Arrangement bemerkenswert. Alex’ Tourband zeigte eine sofort spürbare, natürliche Chemie. Die Band besteht aus Sam Acchione (Gitarre), John Heywood (Bass) und Tom Kelly (Schlagzeug). Alex und Acchione tauschten nahtlos Parts und Soli aus. Heywoods langsame Basslinien ergänzten Kellys betonte Rhythmen perfekt. Diese routinierte Präzision ist das klare Ergebnis jahrelangen Zusammenspiels.

Charmanter Auftritt mit Überraschungen

Alex’ Bühnenpräsenz war schräg und durchweg fesselnd. Während „Blessing“ entfernte er sich vom Mikrofon. Er erklomm eines der mit Lichterketten geschmückten Gerüste auf der Bühne. Bei seiner Rückkehr scherzte er: „Ich fühle mich wie Spider-Man.“ Später im Set überraschte er das Publikum. Er spielte eine improvisierte Version von „Old McDonald“. Alex G war ein wunderbar aufrichtiger und präsenter Performer.

Die Setlist des Abends war vielfältig. Einschließlich der Zugabe spielte die Band 27 Songs in etwa 100 Minuten. Die Kürze der Tracks verlieh dem Konzert ein schnelles, wirbelndes Gefühl.

Musikalische Tiefe: Von „Dad-Rock“ zu Noise

Alex Gs Studioaufnahmen sind oft detailreich produziert. Live erlaubte der Raum jedoch eine reduzierte Instrumentierung. Das verlieh vielen Songs einen geerdeten, fast „Dad-Rock“-Charakter. Das war keineswegs als Kritik zu verstehen. Diese Songs lieferten oft die Höhepunkte. Der donnernde Opener „Louisiana“ war voller kantiger Riffs. Ihm folgte das kraftvolle „Gretel“.

Die musikalische Bandbreite des Abends war nicht eindimensional. Sanfte Momente wie „Harvey“ und „Sarah“ (Zugabe) waren zarte Beispiele für Pop-Glück. Hier verschmolzen einfache Synths und eingängige Gitarren-Hooks. Bei „Immunity“ zeigte Alex seine Vielseitigkeit. Er nutzte hochfrequente, Autotune-verzierte Vocals über Klavierakkorden. Die Band tauchte auch in unruhigen Noise ab. Ein Beispiel war das Medley aus „Brick“ und „Horse“. Kellys Schlagzeug hielt diese Passagen mit schwungvollen Rhythmen zusammen.

Der Höhepunkt war zweifellos „Kicker“. Der Song begann mit einem zarten Jam. Dann brach er in eine Kakophonie aus. Abstrakte, zum Mitsingen einladende Texte wurden vorgetragen. Die Stimme war fehlerhaft, aber direkt und selbstbewusst. Das Alex G Konzert Köln war ein beeindruckendes Schaufenster. Der Musiker hat sich als eine Konstante im Indie-Kosmos etabliert.

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