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Alice Cooper – The Revenge of Alice Cooper: Die Rückkehr, auf die ich nie zu hoffen wagte – unsere Review

Alice cooper

Es gibt Comebacks – und es gibt dieses Comeback.
51 Jahre nach dem letzten Album der Originalbesetzung meldet sich die Alice Cooper Group zurück, und zwar so, wie es nur echte Rock-Ikonen können: groß, theatralisch, mit einer ordentlichen Portion Selbstironie – und in einer fast schon filmreifen Inszenierung. Das Cover allein ist ein Statement: ein Kino-Poster, auf dem die Band exakt so zu sehen ist wie 1973 – inklusive Glen Buxton, der bereits 1997 verstorben ist.

Produzent Bob Ezrin, der schon in den 70ern hinter Klassikern wie Killer, School’s Out oder Billion Dollar Babies stand, ist hier wieder der Strippenzieher. Und das merkt man sofort. Schon die humorvolle Eröffnungsnummer Black Mamba (mit Gastauftritt von Robbie Krieger von The Doors!) klingt wie ein perfekt geschnittener Trailer für den Rest der Platte. Ezrin selbst sagte, dass er bereits bei den ersten Akkorden wusste: „Der Geist der Alice Cooper Group ist zurück.“ Recht hat er – und wie!

Musikalisch ist The Revenge of Alice Cooper eine Zeitmaschine. Hard Rock, Punk-Attitüde, verspielte 60s-Anleihen, groovende Gitarren – und immer dieser Herzschlag von damals. Blood on the Sun ist ein cleveres Puzzle aus Filmtiteln, das eine komplett eigene Geschichte erzählt. Wild Ones bringt das Adrenalin zum Kochen, inklusive einer filmischen Marlon-Brando-Verbeugung. Money Screams überrascht, weil Alice fast völlig auf seinen typischen Gesangsstil verzichtet. What a Syd swingt charmant und versprüht 60er-Jahre-Flair, ebenso wie Intergalactic Vagabond Blues.

Gänsehaut-Moment: What Happened to You, aufgebaut um eine isolierte alte Gitarrenaufnahme von Glen Buxton – ein musikalisches Wiedersehen nach fast drei Jahrzehnten. Zum Abschluss widmet die Band ihm See You on the Other Side. Wer hier kein kleines Ziehen im Herzen spürt, hat vermutlich nie die Originalbesetzung geliebt.

Und dann dieser Humor – typisch Alice Cooper Group. Ob Dracula-Anspielungen in Kill the Flies oder die fast schon selbstironische Werbezeile auf dem Cover: „The Return Album The World Was Afraid Of“. Angst muss hier niemand haben – nur die Vorfreude auf ein Stück echter Rock’n’Roll-Geschichte.

Zur schwarzen Vinyl-Version:
Die Black Vinyl Edition ist für Puristen genau das Richtige. Schwer, solide gepresst und mit diesem satten, warmen Klang, der die Gitarrenriffs noch dreckiger, das Schlagzeug noch druckvoller macht. Das großformatige Artwork im LP-Format wirkt wie ein echtes Filmplakat und lädt dazu ein, das Album mit Nadel, Rauschen und vollem Ritual zu genießen – ganz so, wie Rock gehört werden will.

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