Warum heißt das Album „Hör nie auf damit“?
„Hör nie auf damit“ ist für mich ein Statement – ein Aufruf, weiterzumachen, den eigenen Weg zu gehen und niemals aufzuhören zu träumen. Es bedeutet, die eigenen Stärken zu entdecken und vor allem nie damit aufzuhören zu tanzen, zu lachen, zu leben, an sich selbst zu glauben und dem Leben zu vertrauen. Genau mit diesem positiven Gefühl, das der Song „Hör nie auf damit“ vermittelt, wollte ich das Album eröffnen und ihm auch seinen Titel geben. Für mich ist es ein Lebenstitel: nie aufzuhören. Dieses Motto hat mich die letzten Jahrzehnte begleitet und dahin geführt, wo ich heute stehe. Und ich möchte weitermachen – mit Leichtigkeit und Freude an der Musik und am Leben.
Womit möchtest du nie aufhören?
Ich möchte nicht aufhören, das Gute zu sehen. Ich möchte nicht aufhören zu vertrauen – und gerade in Zeiten wie diesen möchte ich nicht aufhören, Hoffnung zu haben. Hoffnung, dass alles gut wird. Denn wenn man die Hoffnung loslässt – was bleibt uns dann noch? Für mich ist Musik immer wieder der Ort, an dem ich Kraft tanke und Energie schöpfe für all das, was gut ist. So ist auch mein Album eine Welt voller positiver Momente: zum Tanzen, zum Lachen, aber ebenso mit ruhigen Augenblicken. Denn gerade in diesen stillen Momenten spürt man, wie viel Kraft in einem steckt, tief im Inneren – dort, wo alles beginnt. Genau das wollte ich mit meinem Album ausdrücken. Und es ist für mich ein schöner Moment, dass dieses Album nun hinausgeht zu den Menschen – in der Hoffnung, dass es Mut macht, Positivität ins Leben bringt und einen Lichtblick schenkt.
Wie unterscheidet sich das neue Album von der bisherigen Musik?
Ich finde, das neue Album „Hör nie auf damit“ klingt sehr tanzbar. Es ist für mich ein weiterer Schritt in meiner Entwicklung – und zugleich hat es in seiner Leichtigkeit noch mehr Tiefe bekommen. Auch stimmlich habe ich mich weiterentwickelt, Neues ausprobiert und mich auf vieles eingelassen – sowohl musikalisch als auch im Entstehungsprozess. So ist ein facettenreiches Album entstanden, voller Mut zu neuen Klängen und gleichzeitig voller Mut zur Tiefe.
Wie war der Songwriting-Prozess?
Die Reise zu einem Album beginnt für mich immer mit Menschen – mit denen, die bereit sind, die neuen Herzschläge, Geschichten und Momente festzuhalten. Für dieses Album sind auch neue Leute in mein Leben gekommen, mit denen ich meine Gedanken teilen konnte. Es war eine wunderbare Erfahrung, mit Esther, Björn und Tom neue Songs zu schreiben. Unter dem Motto „Hör nie auf damit – warum nicht?“ sind Stücke entstanden, die genau das verkörpern, was ich wollte: Songs, die das Leben lebenswert machen, die Energie schenken und Positivität ausstrahlen. Spannend war für mich auch, wie Menschen, die mich vorher nicht kannten, meine Vision geteilt haben.
Gleichzeitig habe ich auf das Vertraute zurückgegriffen, denn Entwicklung bedeutet für mich auch, mit Menschen weiterzugehen, die mich schon länger begleiten – wie bei Achtabahn oder Eric Philippi. Genau diese Mischung aus Bekanntem und Neuem prägt das Album. Und ich glaube, das hört man sehr deutlich.
Welche Themen und Botschaften sind dir auf dem Album wichtig?
Die Botschaft des Albums ist ein großes Ja zum Leben – mit allem, was dazugehört: mit Höhen und Tiefen, mit Herausforderungen, die uns allen begegnen. Ja zu sagen bedeutet für mich, das Leben anzunehmen. Denn wenn du es annimmst, fällt es leichter, voranzugehen, anstatt ständig dagegen anzukämpfen.
Das Album möchte zeigen, wie stark jeder von uns ist und welches Potenzial in uns steckt – was alles möglich ist, wenn man an sich selbst und an seine Träume glaubt. Einfach machen, ohne Angst vor dem Scheitern, ohne Sorge, dass andere vielleicht darüber lachen. Denn das ist nicht schlimm. Wichtig ist, dass du mit einem Lächeln durchs Leben gehst – und was andere darüber denken, ist letztlich völlig egal.
Dieses Album trägt für mich so viel Magie und Lebensfreude in sich, und zugleich mehr Inspiration und Motivation als je zuvor.
Wie wichtig ist dir der direkte Austausch mit deinen Fans?
Der Austausch mit meinen Fans ist mir unglaublich wichtig. Auch bei diesem Album haben sie mir – manchmal ganz ohne es zu wissen – durch Umfragen oder Rückmeldungen immer wieder Ideen gegeben. Ich habe sie bewusst mit auf die Reise genommen. Tatsächlich ist „So oder so (SOS)“ nur dank meiner Fans auf dem Album gelandet. Es stand nicht fest, ob der Song überhaupt Teil der Platte wird. Umso schöner war es, zu erleben, wie ein einziger Aufruf so viele Reaktionen hervorgerufen hat: Creations, Kommentare, Videos – alles kam zusammen. Genau das ist und bleibt die stärkste Kraft: das Miteinander, das Wir. Dieses Wir spürt man auf dem Album ganz besonders.
Gibt es eine bestimmte Geschichte zu dem Song „Hör nie auf damit“?
„Hör nie auf damit“ zeigt in den Strophen ganz klar Dinge, die ich am liebsten hinter mir lassen würde – wie das Zweifeln oder das Gefühl, nicht im Moment sein zu können. Es gibt eben auch Dinge, mit denen man aufhören möchte. Und ja, manchmal darf man im Leben auch sagen, was man nicht will. Wichtig ist jedoch, den Twist zu finden: Was will ich? Genau das ist schon immer mein Lebensweg gewesen – zu tanzen, zu lachen, zu leben, das Gute zu sehen und zugleich im Bewusstsein zu bleiben, was man noch ändern möchte.
Gleichzeitig funktioniert der Titel auch auf einer einfachen Ebene: Wer sich nicht mit den tiefgründigen Gedanken beschäftigen will, hat einfach einen Song, der Spaß macht – ohne zu merken, welche Tiefe dahintersteckt. Schon beim Livesingen spüre ich das: Alle singen „Hör nie auf damit“ mit – und das macht einfach riesigen Spaß. Genau das habe ich mir am meisten gewünscht: dass die Menschen mitsingen, glücklich sind und Freude haben.
Wie verlierst du nie den Glauben an das Gute?
Für mich ist der Glaube an das Gute und an das Positive die Kraftquelle für alles. Es ist mein Naturell, das Gute zu sehen und daran zu glauben – und genau das hört man auch in meiner Musik.
Ganz bewusst habe ich mich entschieden, auch schwierige Themen aufzugreifen – Momente, in denen sich das Leben von einer Sekunde auf die andere verändert. Situationen, in denen man körperlich, seelisch und geistig kämpft. Ich habe das im nahen Umfeld miterlebt. Trotzdem wollte ich den Song nicht traurig machen, sondern ihn ins Positive wenden: zu sagen „Schau, wie stark du bist – weißt du eigentlich, wie sehr ich deine Stärke bewundere?“
Auch ich kenne Zweifel, Hürden, Momente, in denen ich denke: „Ich schaffe das nicht.“ Und doch glaube ich, dass es gerade jetzt – in einer Zeit, in der die Welt oft so düster wirkt – umso wichtiger ist, nicht im Loch zu versinken. Musik kann genau dann Lichtmomente schenken: Augenblicke, in denen man Kraft tankt, durchatmet und neue Energie findet.
Wie hat sich dein Umgang mit Selbstkritik verändert?
Ja, ich strebe immer nach Perfektion. Aber „alles geben“ bedeutet auch, das Beste aus etwas zu ziehen, selbst wenn nicht alles ideal läuft. Früher war für mich etwas, das nicht perfekt war, automatisch nicht gut. Heute sehe ich es anders: Gut ist es dann, wenn man alles gegeben hat.
Diese Haltung hat mir Leichtigkeit geschenkt. Ab und zu muss man die Dinge einfach mit Humor nehmen. Ich habe das große Glück, Musik ins Herz der Menschen bringen zu dürfen – dieses Privileg ist mir sehr bewusst. Deshalb habe ich gelernt, meinen Perfektionismus ein Stück weit loszulassen – oder im Unperfekten die Perfektion zu sehen.
Wie beeinflusst dein Schweizer Hintergrund deine Musik?
Die Schweiz – meine Heimat – beeinflusst mich natürlich extrem. Deshalb war es mir wichtig, auch einen Schweizer Song aufzunehmen: „Wolkälos“ (auf Hochdeutsch: „Wolkenlos“). Darin steckt die Botschaft: Wenn du daran glaubst, wird es geschehen.
Meine Muttersprache geht für mich noch tiefer. Aber das Schöne an Musik ist, dass sie die Sprache von Herz zu Herz ist. Manchmal muss man den Text gar nicht verstehen – es geht um das Gefühl.
Was bedeutet Erfolg heute für dich?
Das letzte Album war ein Riesenerfolg – damit habe ich nicht gerechnet. Natürlich wünscht man sich, daran anzuknüpfen. Aber Erfolg, der von außen gemessen wird – durch Zahlen, Streaming oder ausverkaufte Touren – ist nur eine Seite.
Für mich bedeutet Erfolg heute, ehrlich mit mir selbst zu sein und glücklich bei dem, was ich tue. Wenn man im Spiegel sagen kann: „Ja, ich bin glücklich“ – das ist Erfolg. Noch schöner ist es, wenn das, was man tut, anderen hilft, ihr Leben leichter und schöner zu machen.
Welche Songzeile würdest du deinen Fans auf den Weg geben?
Es gibt viele Zeilen auf dem Album, aber ich wünsche jedem, dass er „Wie stark du bist“ für sich selbst spürt – und daraus Kraft zieht. Mit einem Lächeln, beim „Tanzen, Lachen, Leben“ – das wünsche ich allen. Die Grundaussage des Albums ist ein klares Ja zum Leben: ein Ja zu allem, was dazugehört – mit Leichtigkeit, Humor, Tiefe und stillen Momenten.