Es war ein Abend, den man so schnell nicht vergisst: Am vergangenen Freitag brachte der amerikanische Singer-Songwriter Mark Ambor seine gefeierte Rockwood Tour nach Deutschland – mit einem umjubelten Konzert im ausverkauften E-Werk Köln. Emotionale Tiefe, intime Atmosphäre und echte Nähe zum Publikum machten diesen Abend zu einem der besonderen Sorte.
Schon beim Einlass war klar: Die Vorfreude der Fans war riesig. Die Schlange reichte weit um den Veranstaltungsort, viele nutzten die Zeit, um sich ihre Lieblingssongs auf den Kopfhörern in Erinnerung zu rufen – ein Vorgeschmack auf das, was im Inneren auf sie wartete.
Als Support-Act eröffnete die junge Künstlerin Zinadelphia den Abend – und begeisterte das Publikum im Kölner E-Werk vom ersten Moment an mit ihrer warmherzigen Ausstrahlung und authentischen Bühnenpräsenz. In Kürze erscheint ihre erste EP The Magazine, und man hatte das Gefühl: Es war höchste Zeit, dass sie sich endlich auch dem deutschen Publikum vorstellt.
Mit Songs wie dem titelgebenden The Magazine oder dem atmosphärischen Cosmos zog sie das Publikum mühelos in ihren Bann. Ein besonderer Höhepunkt ihres Auftritts war ihre gefühlvolle Interpretation von Gloria Gaynors Klassiker I Will Survive, die nicht nur mich, sondern das gesamte E-Werk restlos überzeugte.
Zum Abschluss ihres Sets stimmte Zinadelphia mit Love Over Glory das Publikum stimmungsvoll auf das ein, was noch folgen sollte: Mark Ambor.
Nach einer kurzen Umbaupause verwandelte sich die Bühne in eine Art musikalisches Wohnzimmer: Lichterketten, ein nostalgischer Lautsprecher und ein Banner mit der Aufschrift Rockwood schufen eine vertraute, fast häusliche Atmosphäre. Und dann: Mark Ambor.
Schon mit den ersten Takten von I Hope It All Works Out wurde klar, warum dieser Künstler so gefeiert wird. Energiegeladen, offen und voller Emotionen fegte Ambor über die Bühne – und war mit seiner ganzen Persönlichkeit bei seinem Publikum. Er begrüßte Köln mit ehrlicher Dankbarkeit und erzählte von seinem Debütalbum Rockwood, das nach einem Park in seiner Heimatstadt Pleasantville, New York, benannt ist – einem Ort, der für ihn Kindheit, Sicherheit und Kreativität symbolisiert.
Mit Songs wie Academy Street, Our Song (noch unveröffentlicht) und dem kommenden Release Who Knows (VÖ: 9. Mai) nahm er die Menschen mit auf eine Reise durch seine Gedankenwelt. Dabei ließ er viel Nähe zu – sprach zwischen den Liedern über Zweifel, Aufbruch und die Kraft von Musik in dunklen Zeiten. Besonders bewegend: Als er mit Akustikgitarre ins Publikum trat und dort unplugged Hate That I Still Love You spielte – gefolgt von einer gefühlvollen Version von Yellow (Coldplay). Ohne Mikrofon, ohne Effekte – nur Stimme, Gitarre und Herz. Die Stimmung: ehrfürchtig still.
Wieder zurück auf der Bühne zeigte Ambor seine Vielseitigkeit: Gitarre, Klavier, Ukulele – jedes Instrument wurde mit Leichtigkeit bedient, ohne jemals das Gefühl der Verbundenheit mit dem Publikum zu verlieren. Bei Rockwood und Good To Be wurde getanzt, gesungen, mitgeklatscht – die Stimmung war ausgelassen und intensiv zugleich.
Natürlich ließen die Fans ihn nicht ohne Zugabe gehen. Und wie in Prag zuvor wurde auch in Köln eine besondere Geste aus dem Publikum überreicht – diesmal ein handgemaltes Banner mit dem Schriftzug „Come back soon“. Ambor nahm es gerührt entgegen, zeigte es lachend in die Menge und startete in sein Zugaben-Set mit My Love! und Belong Together, seinem wohl bekanntesten Song.
Der Abend endete mit einem stillen, ehrlichen Moment: Noch einmal kehrte Ambor allein zurück auf die Bühne, setzte sich an den Bühnenrand, holte seine Band dazu und spielte eine improvisierte, akustische Version von Sky is the Limit – unplugged, ganz nah und voller Dankbarkeit.
Ein Abend, der Köln verzauberte. Mark Ambor hat mit seinem Debüt im E-Werk nicht nur musikalisch überzeugt, sondern vor allem eine Verbindung zu seinem Publikum geschaffen, wie man sie selten erlebt. Wer ihn live sehen möchte, hat noch bis zum 15. Mai Gelegenheit – dann endet die Tour in Madrid.