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Nina Chuba & Makko: „Fucked Up“ – Zwischen verspielter Melancholie und endgültigem Schlussstrich

Mit „Fucked Up“ erscheint diesen Freitag (15.08.) der nächste musikalische Paukenschlag aus dem kommenden Nina-Chuba-Album „Ich lieb mich, ich lieb mich nicht“ (VÖ: 19.09.). Diesmal hat sich die Hamburger Sängerin prominente Verstärkung geholt: Makko, einer der spannendsten Namen der deutschen Rap- und Poplandschaft, übernimmt im Song die Rolle des Gegenparts – und bringt damit eine zusätzliche erzählerische Tiefe in diesen intensiven Track.

„Fucked Up“ ist alles andere als ein klassischer Trennungssong. Ja, es geht ums Schlussmachen, ums Grenzen setzen – aber vor allem um den Moment, wenn man feststellt, dass diese Grenzen schon lange eingerissen wurden. Das Stück taucht ein in eine Welt, die gleichzeitig reizvoll und zerstörerisch wirkt: zu viel Party, zu viele Drogen, zu viele Lügen, zu viel Hoffnung, Enttäuschung und Leere. Eine toxische Mischung, die sich wie ein roter Faden durch die Beziehung zieht, bis nichts mehr übrigbleibt, außer der Entscheidung, endgültig zu gehen.

Musikalisch setzt Nina Chuba auf treibende Drums, markante Gitarren und eine energiegeladene Produktion, die den Song trotz seiner thematischen Schwere mit einer gewissen Leichtigkeit auflädt. Die Melancholie hier ist nicht lähmend, sondern fast verspielt – wie ein Rückblick auf ein längst abgehaktes Kapitel, bei dem die Erleichterung über das Ende stärker ist als der Schmerz.

In gewohnt bildstarken Verses zeichnet Nina die Stationen dieser zu intensiven Beziehung nach. Wenn sie in der Hook mit fester Stimme singt: „Wir haben beide zu lange nur an dich gedacht“, schiebt sie unmittelbar hinterher: „Junge, ich sag dir, wie es ist, du bist fucked up.“ Das ist nicht bitter, sondern klar. Kein Platz mehr für Ausreden oder ein erneutes Aufwärmen alter Geschichten.

Makko übernimmt in seinem Feature die Perspektive des „verfeierten Typen“. Sein Part ist reflektiert und klingt stellenweise reumütig: „Mach dich kaputt und mich auch“ oder „Ich riskier dich fürs Gift / Hat mir nichts gebracht“. Er zeichnet damit das Bild eines Menschen, der sich selbst im Rausch verliert und damit die Beziehung zerstört – vielleicht ungewollt, aber konsequent.

Der Kontrast zwischen Ninas entschlossener Haltung und Makkos nachdenklichen Zeilen macht „Fucked Up“ so spannend. Hier prallen zwei Sichtweisen aufeinander: die Erkenntnis, dass man nicht jeden retten kann, und das Eingeständnis, dass Selbstzerstörung oft mehr als nur den eigenen Körper und Geist in Mitleidenschaft zieht.

Nina Chuba hat schon oft bewiesen, dass sie Themen auf den Punkt bringen kann, ohne sie platt oder vorhersehbar zu gestalten. „Fucked Up“ ist ein weiteres Beispiel dafür – direkt, ehrlich und musikalisch stark umgesetzt. Es ist ein Song, der sich sowohl als Tanzflächenhit als auch als Soundtrack für nächtliche Nachdenklichkeit eignet.

Mit diesem Release steigert sich die Vorfreude auf „Ich lieb mich, ich lieb mich nicht“ noch einmal spürbar. Wer wissen will, wie Nina Chuba zwischen Pop, Rap und Indie ihre ganz eigene Nische findet und dabei Geschichten erzählt, die mitten ins Herz treffen, sollte sich „Fucked Up“ nicht entgehen lassen. Ab Freitag auf allen Streamingplattformen verfügbar – und vermutlich schon bald auf unzähligen Playlists ganz oben.

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