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PRINZ PI veröffentlicht neues Album „West-Berlin“ und kündigt große Tour für September 2025 an

„Handy links, Teufel rechts“ – PRINZ PI zwischen Gestern, Heute und dem, was bleibt

Berliner Rap-Veteran, Stimme einer Generation, wortmächtiger Chronist – PRINZ PI veröffentlicht heute sein neues Album „West-Berlin“ über Keine Liebe Records / Sony Music. Mit der begleitenden Fokussingle „Handy Links Teufel Rechts“ schlägt er ein neues Kapitel auf, das gleichzeitig tief verwurzelt ist in seinem bisherigen Schaffen. Es ist ein Album über Herkunft und Veränderung, gesellschaftliche Entfremdung und persönliche Rückschau – poetisch verdichtet und ungeschönt ehrlich.

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Der Titel „West-Berlin“ ist dabei mehr als ein nostalgisches Etikett. Es ist ein Verweis auf ein Gefühl, eine Haltung, eine Zeit, in der das Trennende sichtbar war – durch Beton, Grenztruppen und politische Systeme. Doch auch heute, so PRINZ PI, gibt es Mauern – in den Köpfen, zwischen Schichten, in Diskursen. „Wo Mauern sind, prallen Systeme, Denkweisen und Welten aufeinander ohne Dialog“, heißt es im Pressetext. Dieses Spannungsfeld zwischen Konfrontation und Verständnis, Rückschau und Gegenwartsanalyse durchzieht das gesamte Album.

Mit der Fokussingle „Handy Links Teufel Rechts“ blickt PI zurück auf eine prägende Lebensphase – die Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsensein. Diese Zeit, in der Weichen gestellt werden, zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Was bei anderen weichgespült wird, ist bei PI kantig, widersprüchlich und nahbar. Aus dieser Rückblende heraus entwickelt der Song seinen Bogen ins Heute: Wie verändert man sich? Was bleibt vom Ich, das man war? Und wie viel Verantwortung trägt man für das, was man wird?

Inhaltlich geht es auf dem Album um viel mehr als um persönliche Erinnerung. „West-Berlin“ handelt von zersplitterten Identitäten, brüchigen Beziehungen, familiären Altlasten, unerfüllter Liebe, innerem Rückzug und gesellschaftlichem Zerfall. Immer wieder gelingt es PRINZ PI, den Zoom zu verändern – mal ganz dicht an den Emotionen einzelner Figuren, mal im Panorama über eine ganze Stadt, ein ganzes Land. Er erzählt von Adoleszenz, von der Sprachlosigkeit zwischen Generationen, von Erwartungshaltungen, die nie erreichbar waren, und von Narben, die nie verschwunden sind.

Bereits vorab erschienen die Songs „Teufelsberg“ (ein atmosphärischer Einstieg ins Album), „Ohne Dich“, „030“, „Viktoriapark“ (mit Feature von Dag von SDP) sowie „Verlorene Jungs“ – ein Track, der als innerer Bruder zu Klassikern wie „100X“ oder „Kompass ohne Norden“ gelesen werden kann.

Musikalisch bleibt sich PI treu, öffnet sich aber auch neuen Klängen: Sample-basierte Beats treffen auf analoge Instrumentierung, melancholische Synths auf trockene Drumloops. Es ist ein Sound, der Erinnerungen erzeugt, aber nie im Gestern verharrt.

Der 1979 in Berlin geborene Friedrich Kautz ist längst mehr als nur Rapper: Er ist Schriftsteller, Hifi-Nerd, Familienvater, Bastler – und ein kritischer Beobachter seiner Zeit. Seine Biografie liest sich wie ein Berliner Kulturlexikon: vom Kreuzberger Freestyle-Mekka Royal Bunker zum mehrfachen Chartstürmer. Drei seiner letzten sieben Alben erreichten Platz 1 der deutschen Albumcharts, alle weiteren platzierten sich in den Top 6. Seine Werke wie „Kompass ohne Norden“ oder „Im Westen nix Neues“ machten ihn zum poetischen Kommentator einer Gesellschaft im Wandel.

Mit „West-Berlin“ schließt er nun einen Kreis – nicht im Sinne eines Endes, sondern als Rückvergewisserung: Woher komme ich? Was prägt mich? Und wie kann man weitermachen in einer Welt, die zunehmend fragmentiert?

Im September 2025 geht PRINZ PI auf große Deutschlandtour – die „West-Berlin Tour“ führt ihn durch die Clubs und Hallen der Republik. Es wird mehr als ein Konzert: Es wird ein kollektiver Rückspiegel, ein Dialog mit dem Publikum, ein Versuch, das Fragmentarische wieder zusammenzusetzen.

West-Berlin ist überall. Und PRINZ PI liefert den Soundtrack dazu.

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