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RADIKAL_VIRAL – DasRADIAL aus Luxemburg zündet ein elektrisierendes Sound-Statement

Mit RADIKAL_VIRAL veröffentlicht DasRADIAL, das elektronische Musikprojekt aus Luxemburg, am 14. Juni 2025 sein erstes Studioalbum – und legt damit ein wuchtiges wie künstlerisch konsequentes Debüt vor. Zwischen pulsierenden Beats, dystopischen Klangflächen und gesellschaftskritischem Subtext schafft das Projekt ein vielschichtiges Werk, das sich gegen musikalische Schubladen ebenso auflehnt wie gegen politische Resignation. RADIKAL_VIRAL ist ein Sound-Manifest: unbequem, visionär – und absolut zeitgemäß.

Wer hinter DasRADIAL steckt, bleibt bewusst vage. Das Projekt tritt anonym auf, die Identität(en) der beteiligten Künstler*innen sind nicht bekannt. Im Fokus: die Musik, die Aussage, das Erlebnis. Bereits mit ersten Vorabveröffentlichungen wie „Schattenfänger“, „Digitale Kriege“ und „Systemfehler“ konnte sich DasRADIAL in der deutschsprachigen Elektroszene einen Namen machen. Mit dem Langspieler RADIKAL_VIRAL folgt nun das logische wie explosive Gesamtwerk.

Schon der Albumtitel setzt ein Zeichen: „radikal“ – im Sinne von kompromisslos, tiefgehend, an die Wurzel gehend – trifft auf „viral“ – ein Phänomen, das sich rasant verbreitet, oft jenseits bewusster Kontrolle. Diese Gegensätze ziehen sich durch das gesamte Album: Zwischen Klanggewitter und stiller Kontemplation, Maschinenrhythmus und menschlicher Stimme, digitalem Zynismus und emotionaler Wucht entsteht ein akustisches Spannungsfeld, das nicht nur gehört, sondern erlebt werden will.

RADIKAL_VIRAL ist mehr als ein Club-Album. Die Tracks oszillieren zwischen technoider Härte, Industrial-Elementen, Minimal-Sounds und Darkwave-Anklängen. Gleichzeitig überrascht DasRADIAL immer wieder mit poppigen Hooklines, fragmentierten Melodien und Sprechgesang, der mehr an Spoken Word erinnert als an klassische Vocals. Dabei geht es dem Projekt nie um Effekthascherei – sondern um Tiefe, Haltung, Reibung.

Inhaltlich zeigt sich das Album als kritischer Blick auf eine Gegenwart voller Widersprüche: digitale Überforderung, ökologische Sackgassen, mediale Verzerrung, soziale Isolation. Songs wie „Upload ins Nichts“ oder „Kein Algorithmus für Sehnsucht“ spiegeln genau dieses Lebensgefühl zwischen Technologie, Kontrolle und innerer Leere wider. Gleichzeitig formuliert DasRADIAL Hoffnung – nicht als naive Utopie, sondern als Akt der Selbstermächtigung. „Verweile nicht im Stillstand, wenn dein System rebooten kann“, heißt es in einem der Tracks. Es ist ein Appell, die eigene Haltung nicht zu verlieren – inmitten des Lärms.

Produziert wurde RADIKAL_VIRAL in Eigenregie in Luxemburg und Berlin, aufgenommen in mehreren Etappen zwischen 2022 und 2025. Der Sound ist bewusst roh gehalten – keine glatten Radio-Produktionen, sondern ein künstlerisches Statement in zehn Kapiteln, die gemeinsam eine Erzählung ergeben: von der Reizüberflutung hin zur inneren (Selbst-)Revolution.

Visuell begleitet wird das Projekt von einer streng grafischen Bildsprache – Schwarzweiß-Ästhetik, Glitch-Art, codierte Zeichen. Auch hier gilt: Weniger ist mehr, der Raum dazwischen ist Teil des Konzepts. DasRADIAL will nicht unterhalten, sondern konfrontieren – mit Beat und Botschaft.

RADIKAL_VIRAL ist somit ein Debüt, das seine eigene Sprache spricht. Für Hörer*innen, die elektronische Musik nicht nur konsumieren, sondern erleben wollen. Für Menschen, die bereit sind, sich einzulassen – auf eine andere Form von Clubkultur, auf ein anderes Soundverständnis, auf eine andere Haltung. Zwischen Avantgarde und Alltag, zwischen Kopfhörer und Tanzfläche, zwischen Widerstand und Vision.

Ein Album wie ein Spiegel – kantig, verzerrt, ehrlich.

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