Montagabend, knapp 1.900 Menschen im E-Werk – und trotzdem merkt man sofort: alle sind hier aus einem Grund – The Cat Empire live erleben. Dass die Australier selbst an einem Wochenanfang die Halle quasi ausverkaufen, spricht für ihre Ausstrahlung und die Loyalität ihrer Fans. Für mich war es das erste Konzert, obwohl die Band seit 2010 fest auf meiner Playlist steht und ich einige Vinyls zu Hause besitze. Ich war gespannt, ob die Bühne halten würde, was meine Ohren seit Jahren lieben – und ja: es wurde sogar noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte.
Support: Lowdown Brass Band – Chicago trifft Funk & HipHop
Pünktlich um 19:00 Uhr heizte die Lowdown Brass Band aus Chicago das Publikum ein. Sieben Musiker, kein einziges Saiteninstrument, dafür jede Menge Energie, Funk, HipHop, Jazz und ein Hauch Reggae. Anfangs wirkte der Sound noch etwas chaotisch: die Drums dröhnten, die Bläser waren kaum hörbar, der Gesang fast untergegangen. Doch schon nach wenigen Minuten war klar: Diese Band hat den Dreh raus. Das Sousafon lieferte ein fettes Bassfundament, die mehrstimmigen Bläsersätze sorgten für Spannung und Bewegung – und die Halle begann, im Takt zu wippen. Ein grandioses Warm-up, das perfekt auf die Hauptband vorbereitete.
The Cat Empire – Virtuosität, Party und Big-Band-Momente
Um 21:00 Uhr betraten Felix Riebl und seine neun Mitstreiter die Bühne. Mit „Blood on the Stage“ starteten sie direkt in ihr knapp zweistündiges Set – und sofort spürte man die pure Spielfreude. Gleich im Anschluss folgte der Hit „How to Explain“, und die Halle kochte. Die Songs flossen fast nahtlos ineinander, oft in überraschenden neuen Arrangements. Besonders auffällig: der Sound ist noch Latino-lastiger geworden, teilweise sangen sie auf Spanisch. Die virtuosen Soli der Musiker beeindruckten, während die Mitgröhl- und Schunkelphasen die Stimmung weiter anheizten. Ein perfekter Mix aus Können und Party – man spürte: diese Profis lieben, was sie tun, und sie lieben ihr Publikum.
Ein unvergesslicher Höhepunkt war „Hello“, als die Lowdown Brass Band die Bühne stürmte und eine echte Big-Band-Atmosphäre entstand. Die Halle bebte, die Fans sangen, tanzten und feierten ausgelassen – ein Moment purer Freude, in dem jeder im Publikum mitgerissen wurde. Man konnte sehen, wie sehr die Musiker selbst diese Energie genossen – ein echtes Fest der Live-Musik.
Zugaben und Finale – Die perfekte Partyband
Die Zugaben kamen knackig: Mit „Bulls“ starteten sie, gefolgt von einem Medley ihrer Hits. Den Abschluss bildete „The Chariot“ – und plötzlich waren alle Sorgen des Montagabends vergessen. The Cat Empire bewies einmal mehr: Party, Virtuosität und gute Laune gehen bei ihnen Hand in Hand.
Auch das E-Werk zeigte sich als perfekte Location: Die Akustik stimmte, die Nähe zum Publikum war spürbar, und man konnte die Musik in all ihren Facetten genießen. Nach zwei Stunden voller Funk, Jazz, Latin, Ska und Rock verließ man die Halle mit breitem Grinsen, beschwingten Hüften und dem sicheren Gefühl, einen unvergesslichen Konzertabend erlebt zu haben.
