Mit Band 6, Puls der Angst, endet die Reihe um True-Crime Podcasterin Jula und den
forensischen Phonetiker Hegel. Wie ist es zu der Entscheidung gekommen?
VINCENT KLIESCH: Sebastian und ich hatten nicht von Anfang an festgelegt, wie viele Bände wir
von „Auris“ machen würden. Wir wollten dem Projekt die Möglichkeit geben, uns „von selbst“
zu zeigen, wann es enden soll.
Die Entscheidung, mit Teil 6 aufzuhören, war dann eine Mischung aus drei Punkten: Zum einen
sollte man – ganz generell – eine erfolgreiche Thriller-Reihe zu einem Zeitpunkt beenden, zu dem
die Leser gern noch mehr davon gehabt hätten. So bleibt sie in guter Erinnerung. Außerdem
waren die Geschichten um Jula und Hegel mit Teil 6 an einem Punkt angekommen, an dem die
Leser die optimale Spanne in der Entwicklung der beiden Hautfiguren erlebt hatten. Und zu
guter Letzt ist das Thema von AURIS die Phonetik und deren faszinierende Möglichkeiten. Wir
hatten – einfach ausgedrückt – die für einen Thriller am besten geeigneten Phänomene bereits
verarbeitet.
Wie endgültig ist endgültig – gibt es vielleicht noch eine Hintertür?
VINCENT KLIESCH: Das jetzt mit der Binse „Sag’ niemals nie“ zu beantworten, wäre reine
Rhetorik. Natürlich könnte sich aber theoretisch eines Tages zeigen, dass es gute Gründe für
eine Weiterführung der Reihe gibt. Wenn die eintreten, dann würden wir es sicher in Erwägung
ziehen.
RTL hat bislang zwei Bände verfilmt. Ist eine weitere Verfilmung in der Planung?
VINCENT KLIESCH: Zurzeit leider nicht, was aber nicht an der Qualität der beiden Filme (und
hoffentlich auch nicht an den Romanvorlagen) liegt. Die Filmbranche ist sehr komplex, und die
Kriterien, wer nun was verfilmt und warum, sind äußerst vielfältig. Mich würde es sehr freuen,
wenn es zu weiteren Verfilmungen käme. Das gesamte Team rund um die
Berliner Filmproduzenten-Legende Regina Ziegler hat eine tolle Leistung erbracht!
Die AURIS-Reihe war eine Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek. Was hat Ihnen daran
besonders gut gefallen?
VINCENT KLIESCH: Ich durfte über Jahre hinweg mit dem Superstar des deutschen Thrillers
zusammenarbeiten und seine Methoden kennenlernen. Mitzuerleben, wie Sebastian denkt,
strukturiert und arbeitet, ist extrem inspirierend. Er hat einen Blick auf Geschichten, wie ich ihn
vorher noch bei niemand anderem erlebt habe. Auf hundert Manuskriptseiten, die ich ihm
vorgelegt habe, konnte er innerhalb kürzester Zeit den einen Punkt ausmachen, an dem
irgendetwas einfach nicht passte. Dazu kommt, dass er mich meine Arbeit kreativ und
handwerklich hat machen lassen und mir jederzeit zur Verfügung stand, wenn ich mit ihm über
die Story sprechen wollte.
SEBASTIAN FITZEK: Von AURIS gibt es ein Hörspiel, eine Buchreihe und zwei Verfilmungen.
Großartig! Mit Band 6 endet nun die Reihe. Was hat Ihnen an der Zusammenarbeit mit
Vincent Kliesch besonders gut gefallen und – werden Sie sie vermissen?
Vincent hat aus einer Idee eine komplette Reihe mit sechs Bänden geschaffen und das mit seiner
eigenen, besonderen Handschrift. Vermissen werde ich hoffentlich nichts, ganz im Gegenteil,
ich freue mich auf alles, was wir noch gemeinsam machen werden.
Was kommt bei Ihnen nach Jula und Hegel? Gibt es schon etwas Neues?
VINCENT KLIESCH: Mein fantastisches Team und ich sind natürlich schon frühzeitig in
dieses Thema eingestiegen, denn in der Buchbranche kann man ja aus naheliegenden Gründen
nichts von heute auf morgen planen. Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich mich dazu aber noch in
Schweigen hüllen … Es wird aber weiterhin Thriller von mir geben! Ich liebe das Genre sehr, weil
es mir ermöglicht, mich kreativ auszutoben, Blicke in die düsteren Tiefen der menschlichen
Seele zu werfen, mit allen Emotionen zu spielen – und vor allem, die Dinge letztlich so ausgehen
zu lassen, wie ich mir wünschen würde, dass es auch im wahren Leben wäre.
REIHENFOLGE der AURIS-Thriller:
AURIS
Die Frequenz des Todes
Todesrauschen
Der Klang des Bösen
Tödlicher Schall
AURIS – Puls der Angst
