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Volbeat in Oberhausen: Metal, Melodie und persönliche Highlights und Bush war auch dabei

Am 28. September 2025 war es wieder so weit: Volbeat machten mit ihrer „Greatest Of All Tours Worldwide“ Station in Oberhausen – und ich war zum vierten Mal live dabei. Jedes Mal frage ich mich im Vorfeld, ob die Dänen noch eins draufsetzen können. Nach diesem Abend in der Rudolf-Weber-Arena kann ich nur sagen: Ja, sie können – und wie!

Zum Einstieg gab es die Punkrocker Witch Fever aus Manchester, die mit einem halbstündigen Set für ordentlich Energie sorgten. Sängerin Amy Walpole führte mit rauer Stimme und politischer Botschaft durch Songs wie „Dead To Me!“ oder „Fevereaten“. Ein knackiger, rotziger Auftakt, aber mehr als ein Appetizer – die Spannung lag klar auf den beiden großen Namen des Abends.

Als Bush die Bühne betraten, fühlte es sich ein bisschen an wie eine Zeitreise zurück in die 90er – nur mit frischem Anstrich. Gavin Rossdale mag das einzige verbliebene Gründungsmitglied sein, doch seine Stimme klingt noch immer kraftvoll wie damals. Klassiker wie „Machinehead“, „Everything Zen“ und „Comedown“ trafen sofort ins Herz, und spätestens bei „Swallowed“ mit tausenden Handylichtern war Gänsehaut angesagt. Emotional wurde es bei „Glycerine“, das Rossdale solo performte – ein purer Moment, der die Halle in ehrfürchtige Stille tauchte. Richtig publikumsnah zeigte er sich bei „More Than Machines“, als er mit Mikro durch den Innenraum spazierte. Man merkte: Bush sind auch nach über 30 Jahren noch eine Live-Band, die weiß, wie man Herzen gewinnt.

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Kurz nach 21 Uhr war es dann endlich soweit. Die Lichter gingen aus, die Halle tobte – und Volbeat starteten mit „The Devil’s Bleeding Crown“. Spätestens bei „Lola Montez“ und „Sad Man’s Tongue“ war klar, dass die Reise an diesem Abend wieder mitten in den einzigartigen Kosmos der Band führen würde.

Für mich persönlich war es das vierte Mal, dass ich Volbeat live gesehen habe. Und obwohl ich vorher schon wusste, was für eine Wucht diese Band auf die Bühne bringt, hat mich die Energie in Oberhausen erneut überwältigt. Michael Poulsen, gewohnt charmant, hatte das Publikum sofort auf seiner Seite. Mit Kaspar Boye Larsen am Bass, Jon Larsen am Schlagzeug und Live-Gitarrist Flemming C. Lund klangen die Songs so frisch und druckvoll, dass man fast vergaß, dass die Band inzwischen nur noch als Trio besteht.

Besonders spannend fand ich die Mischung aus Klassikern und neuem Material vom aktuellen Album God Of Angels Trust. „By A Monster’s Hand“, „Time Will Heal“ und das düstere „Demonic Depression“ fügten sich nahtlos in die Setlist ein, ohne dass die Stimmung einbrach. Ganz im Gegenteil: Die Fans feierten jeden Song, egal ob alt oder neu. Persönlich habe ich mich besonders über „For Evigt“ gefreut, das Michael seiner Frau und seinen Kindern widmete – ein Stück, das auch nach Jahren nichts von seiner emotionalen Kraft verloren hat.

Ein weiteres Highlight: „Fallen“, das er seinem verstorbenen Vater widmete. Das Publikum antwortete mit einem Lichtermeer, das die Arena in eine fast sakrale Stimmung tauchte.

Auch die Show selbst war beeindruckend. Bewegliche Lichtleisten, gigantische LED-Wände, Trockennebel und ein Steg mit quadratischer Zusatzbühne sorgten für Abwechslung. Besonders gefiel mir, wie die Musiker ständig die Mikro-Positionen wechselten und so für zusätzliche Dynamik sorgten. Volbeat schaffen es, eine riesige Arena gleichzeitig intim und überwältigend wirken zu lassen – eine Kunst, die nicht jede Band beherrscht.

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Nach über 100 Minuten ohne Unterbrechung schlossen Volbeat mit „A Warrior’s Call“, das in „Pool Of Booze, Booze, Booza“ überging. Keine klassische Zugabe, sondern ein druckvoller Abschluss, der die Halle noch einmal beben ließ. Ich habe Volbeat schon dreimal vorher live gesehen, aber dieser Abend in Oberhausen war vielleicht der stärkste: von der Songauswahl über die Energie bis zur Nähe zum Publikum.

Volbeat haben in Oberhausen gezeigt, warum sie zu den ganz Großen gehören. Ihre Mischung aus Härte, Melodie und Herzlichkeit macht sie einzigartig. Bush brachten Rock-Nostalgie und Kraft, Witch Fever die rebellische Attitüde. Doch am Ende war es das dänische Quartett, das mich – und die zehntausenden Fans – restlos begeistert hat. Mein viertes Volbeat-Konzert? Definitiv eines, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Es gibt noch weitere Termine in Deutschand:
04.10. Berlin, Uber Arena
06.10. München, Olympiahalle
07.10. München, Olympiahalle
08.10. Frankfurt, Festhalle
10.10. Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
11.10. Hamburg, Barclays Arena
21.10. Hannover, ZAG Arena

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