Mit ihrer neuen Single „Baby“ bleibt sich Emma Rose treu – clever, charmant und emotional nahbar. Der Song klingt wie ein warmer Sommertag auf Repeat: Leicht, verspielt, ein bisschen verliebt und gleichzeitig tiefgründig genug, um mehr als nur ein flüchtiger Ohrwurm zu sein. Zwischen dreamy Indie-Pop, einem Hauch Bedroom-Vibes und einer Prise ehrlicher Intimität singt Emma über Nähe, die nichts muss, aber vieles kann.
„In Baby geht es um die Sehnsucht nach Nähe, die nichts versprechen muss und trotzdem etwas bedeutet“, beschreibt Emma selbst. Es ist ein Song für laue Nächte, für zärtliche Momente ohne Drama, für das gemeinsame Lachen im Halbschatten des Alltags. Keine große Ballade, kein überproduzierter Mainstream-Song – sondern vielmehr ein akustisches Zwinkern, das genau weiß, was es will (oder eben nicht will). Ein musikalisches Miniaturporträt jener kleinen Romanzen, die vielleicht doch größer werden, als gedacht.
Der Soundtrack zu „Slow dance und no pants“
Schon die ersten Takte von „Baby“ lassen erahnen, was kommt: flirrende Synths, ein luftiges Beat-Fundament und Emmas Stimme, die immer gleichzeitig zart und direkt klingt. Es ist Musik, die berührt, aber nicht bedrängt. Die dazu einlädt, sich fallen zu lassen – in der Musik, in Gedanken oder in eine neue Begegnung. Das Sounddesign bleibt bewusst reduziert, spielt aber mit kleinen Details, die sich beim wiederholten Hören entfalten. Eine Produktion, die Atmosphäre schafft, ohne aufdringlich zu sein.
Textlich beweist Emma erneut ihre Fähigkeit, Alltagssprache in Gefühl zu verwandeln. Ihre Worte wirken nie gekünstelt, sondern ehrlich und greifbar – wie eine Sprachnachricht an einen guten Freund*in oder ein Gedanke, den man nachts nicht loswird. „Ich singe, wie ich spreche und schreibe, was ich meine“, sagt sie – und genau das macht ihre Songs so relatable.
Eine Stimme für eine Generation zwischen Selbstzweifel und Selbstbehauptung
Live hat Emma Rose in den letzten Monaten viel von sich hören gemacht – etwa im Vorprogramm von Ivo Martin oder Zartmann. Ihr Gespür für Timing, für Zwischentöne und für eine gewisse Melancholie, die nie schwer, sondern stets befreiend wirkt, kommt gerade auf der Bühne besonders gut zur Geltung. Sie ist nicht laut – und genau das macht sie stark.
In diesem Sommer ist Emma bei zahlreichen Festivals zu erleben: beim Herzberg Festival, bei der Breminale, dem Open Flair oder der Winterthurer Musikfestwoche. Wer also Lust hat, sich in „Slow dance und no pants“-Stimmung zu bringen, sollte „Baby“ nicht nur streamen, sondern Emma auch live erleben.
Vom viralen TikTok-Cover zum eigenständigen Pop-Statement
Emma Roses musikalische Reise begann, wie so viele neue Karrieren, auf TikTok. Ein Cover des Songs „Dumdidadam“ von Money Boy brachte ihr im letzten Herbst virale Aufmerksamkeit. Aus spontanen Schnipseln für die Socials – oft humorvoll, klaviergetragen, mit feministischem Subtext – wurden bald eigene Songs. Songs, die genau da ansetzen, wo viele junge Menschen heute stehen: zwischen Selbstironie und Selbstsuche, zwischen Sehnsucht und Selbsterkenntnis.
Mit ihrer Debütsingle „Das Beste“ setzte sie bereits ein klares Statement. Der Song kombiniert verträumten Indie-Sound à la Boy Pablo mit beißender Kritik an toxischer Männlichkeit – verpackt in sarkastisch-süße Zeilen, die jeder*m schon einmal so oder so ähnlich begegnet sind. Kein belehrender Ton, kein Pop-Feminismus mit erhobenem Zeigefinger – sondern subtile Schlagfertigkeit, verpackt in einprägsame Reime und elegante Melodien.
„Ich will Songs schreiben, die sich anfühlen wie ein Gespräch mit einer Freundin.“
Emma Rose macht Pop für Menschen, die sich nicht ganz sicher sind, wohin sie gehören – und sich trotzdem selbst genügen. Ihre Texte richten sich vor allem an weiblich gelesene Personen, ohne andere auszuschließen. „Natürlich bin ich Feministin und beschäftige mich mit dem Thema. Aber das ist nicht alles, was meine Identität ausmacht“, sagt sie. Vielmehr geht es um Gefühl, um Resonanz – und um den Wunsch, gehört und verstanden zu werden.
Mit „Baby“ gelingt Emma erneut dieses Kunststück: ein persönlicher Song, der gleichzeitig universal wirkt. Ein Stück Popmusik, das sich anfühlt wie ein leiser Moment, den man nicht mehr vergisst. Es ist ein Song, der genau das schafft, was gute Musik tun sollte – er begleitet, ohne zu bedrängen. Und er bleibt – wie eine schöne Erinnerung an jemanden, der kurz da war und trotzdem etwas hinterlassen hat.