Am 30. Oktober 2025 kommt ein zutiefst persönliches und mehrfach ausgezeichnetes Drama in die deutschen Kinos: Sorda – Der Klang der Stille. Der Film von Autorin und Regisseurin Eva Libertad erzählt von der Liebe, der Zerreißprobe und der ungeahnten Herausforderung, als gehörlose Frau ein Kind in einer hörenden Welt zu erwarten.
Im Zentrum der Geschichte steht das junge, verliebte Paar Ángela und Héctor. Ángela ist gehörlos, Héctor hörend. Ihre Freude über das erste gemeinsame Kind, ein Mädchen namens Ona, ist riesig. Doch je näher der Tag der Geburt rückt, desto unruhiger wird Ángela. Ihre kleine, beschützte Welt gerät ins Wanken. Wie soll sie sich um Ona kümmern in einer Welt, die nicht für sie gemacht ist? Wird Ona hören wie Héctor oder sein wie sie? Ángela und Héctor müssen es noch einmal versuchen: in der Welt, wie sie ist, und wie sie sein könnte.
Ein zärtlicher Blick auf eine komplexe Verbindung
Regisseurin Eva Libertad erzählt die Geschichte aufmerksam, ungeschönt, zärtlich und stets auf Augenhöhe mit ihren Protagonisten. Der Film beleuchtet Begegnungen, Missverständnisse und die Zerreißprobe einer Liebe, die mit tiefgreifenden Unterschieden konfrontiert wird.
Die Besetzung ist herausragend: Die selbst gehörlose Miriam Garlo verkörpert Ángela, während Álvaro Cervantes die Rolle des Héctor übernimmt. Beide gewannen für ihre Darstellungen die Schauspielpreise des Filmfestivals Málaga. Der Film ist dabei keine Abhandlung über Gehörlosigkeit. Eva Libertad sieht Ángela nicht als Repräsentantin, sondern als eine Frau, die ihren eigenen Weg sucht, mit Schwangerschaft und Muttersein umzugehen. Sie lebt in einer Beziehung mit Problemen, hat eine komplizierte Verbindung zu ihren Eltern und möchte, dass ihre kleine Tochter sie kennt und liebt. Und die außerdem taub ist. Ángela ist bereit für die Welt, aber die Welt ist nicht bereit für sie. Das ist die zentrale Botschaft.
Persönliche Inspiration und Regie-Statement
Die Entstehung des Films ist zutiefst persönlich. Regisseurin Eva Libertad ist die Schwester der Hauptdarstellerin Miriam Garlo. Sie erzählt, dass Miriam vor einigen Jahren selbst begann, über das Mutterwerden nachzudenken. Miriam teilte ihre Ängste und Erwartungen an das Muttersein in einer Welt, die von Hörenden und für Hörende gemacht ist.
Diese Gespräche waren der Ausgangspunkt für den Kurzfilm Sorda, der Eva Libertad mit dem Gefühl zurückließ, dass in Ángelas Geschichte noch viel mehr zu erzählen ist. Der Spielfilm entstand aus diesem Wunsch, die Komplexität der Verbindung zwischen der gehörlosen und der hörenden Welt zu erkunden: Die Begegnungen und Missverständnisse, die Liebe, aber auch das Aufeinanderprallen und die Konflikte. Eva Libertad sagt: „Miriam und ich sagen, dass wir uns unser ganzes Leben lang darauf vorbereitet haben, diesen Film zu machen, ohne es zu wissen.“
Für die Regisseurin ist die Figur von Héctor eine Art Transkription ihrer selbst. Er ist jemand, der Ángela liebt, aber aus der Spur gerät, als das Kind kommt und die Blase sprengt, die sie gebaut haben. Um die Herausforderung des Mutterseins besser kennenzulernen, sprach Eva Libertad auch mit gehörlosen Frauen, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen teilten.
Auszeichnungen und Erfolge
Der Film Sorda – Der Klang der Stille konnte auf internationalen Festivals bereits große Erfolge feiern. Er wurde unter anderem mit dem renommierten Publikumspreis im Panorama der Berlinale ausgezeichnet. Zudem erhielt der Film die Auszeichnung als Bester Film der Filmfestivals von Málaga, Seattle und Guadalajara. Der Sorda Kinostart 2025 am 30. Oktober markiert die lang erwartete Ankunft dieses preisgekrönten Dramas in den deutschen Kinos.










