Gertrude von Holdt, SPIEGEL-Bestsellerautorin und bundesweit bekannt geworden als „Die Halligpastorin“, kehrt mit ihrem neuen Buch „Auf hoher See – Geschichten zwischen Ebbe und Flut“ zurück auf die literarische Bühne. Das Werk erscheint am 1. Juli bei bene!/Droemer Knaur – und ist nicht weniger als ein Liebesbrief an das Meer, das Leben auf und mit der Nordsee sowie an die Menschen, die dieser rauen Welt standhalten.
„Mein Element ist das Wasser“, schreibt von Holdt – und das merkt man jeder Seite ihres neuen Buches an. „Brüllend, spiegelblank, verlockend, unendlich, abweisend – aber nie beängstigend“ beschreibt sie das Meer, mit dem sie aufgewachsen ist. Als Kind lebte sie bereits auf der Hallig Hooge, später kehrte sie als Seelsorgerin zurück. Ihre Geschichten wirken wie aus der Zeit gefallen – und gleichzeitig aktueller denn je.
„Auf hoher See“ versammelt Erlebnisse aus ihrem Leben, die mal komisch, mal dramatisch, immer aber tiefgründig und authentisch sind. Es sind Erinnerungen an kantige Seemänner, dramatische Überfahrten, ungeplante spirituelle Begegnungen, verwegene Kapitänsverwandte und starke Frauen in Männerwelten. Auch sie selbst erzählt von ihrer Zeit als junge Frau an Bord eines Schiffes – ein Ort, der für Frauen lange Zeit als „ungehörig“ galt.
Was das Buch so besonders macht: Gertrude von Holdt schreibt nicht als distanzierte Beobachterin, sondern als Teil dieser Welt. Sie kennt das Rollen der Planken, das Heulen des Windes, die Stille nach dem Sturm. Und sie weiß um die spirituelle Kraft, die das Meer mit sich bringt – als Symbol, als Prüfstein, als Trost.
In ihren Kapiteln geht es um den Mut, sich gegen Konventionen zu stellen. Um das Vertrauen in Gott, wenn die Wellen über einem zusammenschlagen. Um Dankbarkeit für die einfachen Momente – eine warme Mahlzeit, ein unerwarteter Hafen, ein Sonnenaufgang nach langer Nacht.
„Auf hoher See“ ist nicht nur ein Buch über das Meer, sondern auch eines über das Menschsein. Über generationsübergreifende Erfahrungen, über die Kraft von Familie, über Heimat, Glaube und das Älterwerden. Von Holdt gelingt es dabei mühelos, Tiefgang mit Leichtigkeit zu verbinden – stets mit einem Augenzwinkern und einer Sprache, die genauso ehrlich wie poetisch ist.
Gertrude von Holdt, geboren 1948, ist Mutter von vier Kindern und Großmutter von sieben Enkeln. Ihre Lebensgeschichte ist ebenso vielfältig wie ihre Themen: Sie arbeitete als Hauswirtschaftsleiterin, Arzthelferin und Röntgenassistentin, bevor sie mit 61 Jahren zur Pastorin der Hallig Hooge wurde. Ihre klare Haltung, ihre Lebensfreude und ihre Verbundenheit zur norddeutschen Kultur machten sie schnell zu einer gefragten Stimme in kirchlichen wie literarischen Kontexten.
Mit „Auf hoher See“ beweist sie erneut, dass gute Geschichten keine Fiktion brauchen. Es sind die echten Erlebnisse, das geteilte Menschsein, die sprachliche Wärme, die ihre Bücher so lesenswert machen. Und es ist ihre Fähigkeit, große Themen wie Tod, Hoffnung, Glaube und Liebe auf das Format einer Anekdote zu bringen, ohne je an Tiefe zu verlieren.
Wer das Meer liebt, wird dieses Buch verschlingen. Wer Geschichten mag, die von Herzen kommen, wird es weiterempfehlen. Und wer in einer unruhigen Welt nach Orientierung sucht, wird in Gertrude von Holdts Worten nicht nur Trost, sondern auch einen Kompass finden.
„Auf hoher See“ ist ein Geschenk – an alle, die das Leben mit offenen Armen empfangen, auch wenn der Wind mal von vorn bläst.