Die Veröffentlichung von Long Distance Calling Live at Lichtburg markiert einen besonderen Moment. Diese Instrumentaler Rock Band aus Münster hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten an die Spitze des europäischen Post-Rocks gespielt. Mit diesem Live-Album präsentieren LDC nicht nur eine Werkschau. Sie liefern auch ein monumentales Hörerlebnis. Das Album fängt die einzigartige Atmosphäre und die Stimmungsdichte eines Long Distance Calling Konzerts perfekt ein.
Die Magie der Lichtburg und die Kraft der Stücke
Die Wahl der Location ist entscheidend. Die Lichtburg in Essen bietet einen intimen, aber ehrwürdigen Rahmen. Dieser Rahmen ergänzt die Musik von Long Distance Calling ideal. Ihre Musik lebt von Dynamik, Raum und Tiefe. Im Kontrast zur rohen Wucht großer Festivalbühnen entsteht in der Lichtburg Essen Konzert-Location eine fast cineastische Tiefe. Die Musik von LDC ist ohnehin oft filmisch. Hier bekommt sie eine zusätzliche, visuelle Dimension, die man auch beim Hören spürt.
Die Aufnahmen betonen die Nuancen. Die feinen Texturen und die subtilen Steigerungen der Stücke kommen klar zur Geltung. Die musikalische Darbietung der Band ist makellos. Gitarristen David Jordan und Florian Füntmann erschaffen weite Klanglandschaften. Bassist Janosch Rathmer und Schlagzeuger Jan Hoffmann bilden das unerschütterliche Fundament.
Detaillierte Betrachtung: Von Wucht zu Kontemplation
Das Tracklisting des Albums gleicht einer Zeitreise durch das Oeuvre der Band. Es umfasst Schlüsselstücke aus verschiedenen Phasen ihrer Karriere. Besonders hervorzuheben ist die Wucht von „Black Paper Planes“. Dieses Stück baut sich langsam auf. Die Gitarren erzeugen zunächst eine flimmernde Spannung. Dann steigern sie sich zu einem massiven, kathartischen Höhepunkt. Das Live-Format verstärkt diesen Effekt deutlich.
Ein weiteres Meisterstück ist „Trauma“. Hier zeigt sich die emotionale Tiefe der Long Distance Calling Post-Rock-Kompositionen. Das Lied beginnt introspektiv. Es führt den Hörer durch melancholische Passagen. Es steigert sich schließlich zu einem hoffnungsvollen, epischen Finale. Man spürt hier die Fähigkeit der Band, komplexe emotionale Bögen zu spannen.
Auch neuere Werke klingen in der Live-Umgebung noch intensiver. Die Stimmungsdichte Musik von LDC ist das zentrale Element. Sie steigert sich von stiller Kontemplation bis hin zu brachialer Wucht. Die Band nutzt die Abwesenheit von Gesang nicht als Limit. Sie sehen es als eine Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten. Man versteht, warum LDC als die Speerspitze des deutschen Instrumental-Rocks gelten.
Fazit: Die Relevanz des Live-Formats
Dieses Album beweist die Relevanz des Live-Formats für eine Band wie LDC. Studioalben sind präzise und technisch brillant. Das Live-Erlebnis verleiht den Songs eine zusätzliche, raue Authentizität. Das Live at Lichtburg Vinyl vermittelt die Wärme und Direktheit dieser Performance. Die remasterte Produktion sorgt für einen zeitgemäßen, satten Klang.
Unabhängig davon, ob man die CD oder das Vinyl erworben hat, liegt jeder Ausgabe eine Blu-Ray bei. Sie enthält die vollständige Videoaufnahme des Konzerts. Ich konnte die visuellen Aspekte des Konzerts leider noch nicht sehen. Mir fehlt aktuell das passende Abspielgerät. In naher Zukunft werde ich mir aber definitiv die Möglichkeit suchen, das Konzert anzusehen. Vielleicht schreibe ich dann eine zweite Review zu den visuellen Aspekten der Show. Für alle, die das ursprüngliche Konzerterlebnis 2024 verpasst haben, gibt es gute Nachrichten: Am 08. April veranstaltet die Band ein weiteres Konzert in der Lichtburg. Es trägt den Titel „20 YEARS OF LDC – LIVE AT LICHTBURG“. Long Distance Calling Live at Lichtburg ist mehr als nur ein Konzertmitschnitt. Es ist ein audiophiles Statement. Es zementiert den Ruf der Band als eine der besten Live-Instrumental-Rock-Bands unserer Zeit.











