Mit „LETHAL“ meldet sich Punk-Rap-Phänomen Rico Nasty zurück – und liefert ihr bisher kompromisslosestes Werk ab. Die US-amerikanische Künstlerin, bekannt für ihre explosive Mischung aus Trap, Punk und Pop, hebt ihr ohnehin schon genreübergreifendes Universum mit diesem neuen Album auf eine neue Stufe. Gleich mit der energiegeladenen Single „CRASH“ – ein Pop-Punk-Brett mit Gitarre, Growl und Glitzer – setzt Rico ein Statement: Dieses Album ist laut, wütend, verletzlich und absolut unüberhörbar.
Aufgewachsen in Maryland, gilt Rico Nasty schon lange als eine der einflussreichsten Figuren im Crossover zwischen Rap und alternativer Musik. Ihr Look ist futuristisch, ihre Attitude ungebändigt – und ihre Musik? Immer einen Schritt voraus. Mit „LETHAL“ veröffentlicht die 27-Jährige nun ihr drittes Studioalbum – eine ungezähmte, elektrisierende, aber auch überraschend introspektive Reise in das Innenleben einer Künstlerin, die mehr denn je bei sich angekommen scheint.
Female Moshpits, Horror-Ästhetik & Grunge-Glam
In einem Gespräch mit Rick Rubin im Podcast „Broken Record“ beschreibt Rico Nasty das neue Album als eine Hommage an Grunge-Ästhetik, alte Horrorfilme und die rohe Emotionalität, die sie als Teenager inspirierte. Zwischen rotzigen Beach-Rock-Anleihen und schweren Gitarrenriffs entfaltet sich ein Werk, das nicht nur musikalisch Grenzen sprengt, sondern auch neue Räume schafft – besonders für weibliche Wut.
Die Live-Moshpits sind dabei ein zentrales Element: „Es bedeutet mir alles, dass so viele Mädchen sich bei meinen Shows frei fühlen, einfach loslassen können.“ Female Rage wird hier nicht nur performt – sie wird gemeinsam gelebt. Diese Solidarität im Chaos, diese empowernde Catharsis ist es, was „LETHAL“ zu einem Ausnahmealbum macht.
Die Singles: Crash, Butterfly Kisses, Teethsucker
Bereits vorab erschienen die Doppelsingle „BUTTERFLY KISSES / CAN’T WIN EM ALL“, der Trap-Pop-Track „ON THE LOW“ sowie der brüllende Rap-Rock-Monolith „TEETHSUCKER (YEA3X)”. Jeder Song steht für eine andere Facette von Rico Nasty: Die Künstlerin als Exzess, als schmerzende Offenheit, als schillerndes Gesamtkunstwerk – nie glatt, nie bequem, aber immer ehrlich.
Mit „CRASH“ liegt nun die zentrale Fokussingle vor: eine glitzernde Abrissbirne, irgendwo zwischen Avril Lavigne, Lil Uzi Vert und einer postmodernen Punk-Revue. Der Track ist catchy und chaotisch zugleich – ein Ohrwurm mit Faustschlagqualitäten.
Komplexität statt Klischee
Auch wenn Rico Nasty ihre Female Rage nicht verloren hat, ist „LETHAL“ kein reines Wut-Statement. Die 14 Tracks pendeln zwischen Aufschrei und Selbstreflexion, sie erzählen von Identität, Mutterschaft, Entfremdung und Selbstermächtigung. Die frühere Trap-Pop-Figur, in der sich Rico einst selbst gefangen fühlte, wird hier zerlegt – zugunsten einer offeneren, vielschichtigeren Persona, die Stärke nicht länger über Lautstärke definiert.
Inhaltlich wie klanglich oszilliert das Album zwischen schroffem Rock, düsterem Emo, hyperaktivem Pop und verzerrtem Hip-Hop – produziert u.a. von Working On Dying, Wondagurl und Dylan Brady (100 gecs). Mit Gastfeatures von Doechii, Doja Cat und Denzel Curry sowie weiteren geheimen Kollaborationen liefert „LETHAL“ ein echtes Statement für Unabhängigkeit, Vielschichtigkeit und das Empowerment schwarzer Frauen im alternativen Musikbereich.
Rico Nasty 2025 – nicht nur Musik
Neben der Musik steht Rico aktuell auch vor der Kamera: Sie spielt eine Hauptrolle in der kommenden Apple TV+ Serie „Margo’s Got Money Troubles“, Seite an Seite mit Nicole Kidman und Michelle Pfeiffer. Auch musikalisch geht’s weiter: Nach Support-Shows für Khalid, Playboi Carti und Kehlani und über 1,1 Milliarden Streams weltweit, kündigt sich mit „LETHAL“ ein neues Live-Kapitel an.
Rico Nasty war nie eine Künstlerin für den Mittelweg – und „LETHAL“ ist der beste Beweis dafür.