Home / Szenen & Momente / YUNGBLUD in Düsseldorf – ein Wirbelsturm aus Energie, Emotion und Ekstase

YUNGBLUD in Düsseldorf – ein Wirbelsturm aus Energie, Emotion und Ekstase

Schon Stunden vor dem Konzertbeginn herrschte eine gespannte und erwartungsvolle Stimmung vor der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf. Trotz herbstlicher Temperaturen standen die ersten Fans bereits am frühen Morgen Schlange, eingehüllt in Jacken, Schals und kuschelige Hoodies, um sich einen der begehrten Plätze zu sichern. Schnell wurde klar: Das Konzert war restlos ausverkauft. Vor den Toren der Halle traf man auf viele Gleichgesinnte – Menschen jeden Alters, von eingefleischten Langzeitfans bis zu jungen Neuentdeckern, die alle die gleiche Leidenschaft teilten. Gespräche über Lieblingssongs, vergangene Konzerterlebnisse und Vorfreude auf die Show zeigten, wie stark Yungblud seine Fans verbindet. Die Atmosphäre war elektrisierend, eine Mischung aus Aufregung, Vorfreude und gemeinsamer Euphorie, die den gesamten Abend bereits im Vorfeld einleiten sollte.

Die Vorbands: Energiegeladen und abwechslungsreich

Um 19:00 Uhr übernahmen Weathers die Bühne. Mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Pop-Punk und emotional aufgeladenen Balladen trafen sie genau den Nerv des Publikums. Hits wie „Happy Pills“ und „I’m Not Ok“ wurden sofort mitgesungen, während ihr Cover von My Chemical Romances „Famous Last Words“ ein besonders intensives Echo im Saal erzeugte. Sänger Cameron Boyer überzeugte mit leidenschaftlicher Stimme und charmanter Nähe zum Publikum, während die Band musikalisch tight und kraftvoll agierte. Mit jedem Song wuchs die Vorfreude auf Yungblud, doch Weathers sorgten dafür, dass die Halle bereits jetzt kochte und die Fans sich vollkommen in die Musik fallen lassen konnten.

Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Weathers_0054_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_PalayeRoyale_0071_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
previous arrow
next arrow

Direkt im Anschluss um 19:45 Uhr betraten Palaye Royale die Bühne und zündeten sofort ein Feuerwerk an Glam-Rock-Energie. Mit Songs wie „Mister Devil“ und „Death or Glory“ versprühten die drei Kanadier ein provokantes, charmantes Chaos, das die Fans im Handumdrehen in Bewegung brachte. Sänger Remington Leith legte sich mit ausdrucksstarker Bühnenpräsenz und extrovertierten Bewegungen ins Zeug, während die Gitarrenriffs und treibenden Drums den Sound der Band perfekt untermalten. Höhepunkte wie „No Love in LA“ und „Addicted to the Wicked & Twisted“ zeigten die Vielseitigkeit der Band: Mal brachial, mal verspielt, immer unterhaltsam und nah am Publikum. Die Show war ein starker Auftakt, der die Energie für den Abend setzte und die Halle schon frühzeitig in Wallung brachte.

Wenn Yungblud die Bühne betritt, gibt es kein Halten mehr. Was am Dienstagabend in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle passiert, ist kein gewöhnliches Konzert – es ist ein emotionaler Ausnahmezustand, ein kollektiver Befreiungsschrei, eine zweistündige Explosion aus Energie, Schweiß und Liebe. Schon lange bevor das Licht ausgeht, vibriert der Raum. Fans in zerrissenen Netzstrümpfen, pinken Haaren und selbstgemalten Schildern singen sich in Ekstase. Für viele ist dieser Abend mehr als nur Musik – es ist ein Moment des Ankommens.

Mit einem donnernden Intro und „War Pigs“ von Black Sabbath eröffnet Yungblud das Konzert – ein Tribut an seine musikalischen Wurzeln und an den kürzlich verstorbenen Ozzy Osbourne. Dann startet das eigentliche Spektakel: „Hello Heaven, Hello“, der erste Song des Abends, beginnt noch ruhig und melancholisch, bevor er in eine hymnische Eruption mündet. Yungblud, barfuß, mit Tigerprint-Tanktop und einem breiten Grinsen im Gesicht, fegt über die Bühne, als hätte er einen direkten Draht zum Stromnetz.

Die Verbindung zwischen Künstler und Publikum ist dabei nahezu magisch. Zwischen kreischenden Teenagern, mitgröhlenden Mittdreißigern und euphorischen Eltern, die ihre Kinder begleiten, verschwimmen die Generationen. Yungblud steht für ein Lebensgefühl – für das Anderssein, das Dazwischen, für die, die sonst nirgendwo reinpassen. Als er bei „Idols Pt. I“ die Arme weit öffnet und schreit: „This is our church!“, antwortet die Halle mit einem ohrenbetäubenden Chor.

Spätestens bei „Lovesick Lullaby“ verwandelt sich der Abend endgültig in ein Festival der Gefühle. Yungblud springt, schreit, tanzt – und bringt sogar die Sitzplätze auf der Empore zum Beben. Niemand bleibt ruhig, jeder Moment fühlt sich wie der wichtigste an. Und dann, mitten in dieser Euphorie, wird es plötzlich persönlich: „My Only Angel“, eine Kollaboration mit Aerosmith, füllt den Raum mit Pathos und Wärme.

Ein fester Bestandteil seiner aktuellen Idols Tour ist der Moment, in dem ein Fan auf die Bühne darf, um bei „fleabag“ Gitarre zu spielen. Auch in Düsseldorf ist die Aufregung groß – zahlreiche Schilder gehen in die Höhe. Yungblud lacht, wählt jemanden aus der Menge, scherzt: „Don’t lie to me – can you really play?“ – und dann wird’s wild. Die Halle tobt, die Gitarre kreischt, und wieder zeigt sich, warum dieser Musiker sein Publikum so liebt: weil er sie mit einbezieht, weil er sie braucht.

Mit Songs wie „Lowlife“, „Fire“ und „War“ bringt er das Publikum immer wieder an die Grenze der Ekstase. Und doch gibt es zwischendurch Momente der Ruhe – etwa bei der „Changes“-Coverversion, erneut eine Hommage an Osbourne, die Gänsehaut verursacht. Hier zeigt Yungblud, dass er nicht nur ein exzessiver Performer ist, sondern auch ein außergewöhnlicher Sänger mit echter Tiefe.

Im Zugabenteil folgen „Ghosts“ und ein wuchtiges „Zombie“ – letzteres mit Anleihen an The Cranberries, aber in seiner typischen, punkig-düsteren Version. Der Boden bebt, die Halle singt, und man spürt: Hier entsteht etwas Größeres.

Als die letzten Akkorde verklingen, steht Yungblud allein im Scheinwerferlicht, über und über verschwitzt, die Stimme heiser, die Augen leuchtend. „Düsseldorf – I love you. You make me feel alive!“ ruft er, bevor er in der Menge verschwindet.

Nach knapp zwei Stunden bleibt das Gefühl zurück, Teil von etwas Besonderem gewesen zu sein. Yungblud hat bewiesen, dass er mehr ist als nur eine Stimme einer Generation – er ist ein Phänomen, das Grenzen sprengt, Brücken baut und Emotionen entfacht.

Die Mitsubishi Electric Halle wurde an diesem Abend nicht einfach zum Konzertsaal. Sie wurde zum Zufluchtsort – für alle, die sich nach Echtheit sehnen, nach Chaos, nach Gemeinschaft.

20251007_Yungblud_0115_CopyrightJanBonk-Bearbeitet
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_0337_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_0234_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_0626_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_0415_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_0715_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_0934_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_0922_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_0901_CopyrightJanBonk
Copyright by EKKEHART_REINSCH
20251007_Yungblud_1041_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_0973_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_0949_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1201_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1176_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1060_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1309_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1275_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1239_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1229_CopyrightJanBonk
20251007_Yungblud_1321_CopyrightJanBonk
previous arrow
next arrow
Markiert: